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Seehofer: Maut-Blockade wäre "schwere Belastung für die Koalition"

07.05.2015 15:42 Uhr
Pkw-Maut-Schild in Rostock
Kurz vor der endgültigen Abstimmung über die Pkw-Maut im Bundesrat ist noch unklar, ob die Länderkammer die umstrittene Abgabe stoppt.
© Foto: Bernd Wüstneck/dpa

Am Freitag will die CSU ihr Wunschprojekt Pkw-Maut endlich durchs Ziel bringen. Doch der Bundesrat könnte das umstrittene Vorhaben in eine Extra-Runde schicken. Das hätte aus Sicht Seehofers Konsequenzen.

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CSU-Chef Horst Seehofer hat die SPD vor einem Stopp der Pkw-Maut im Bundesrat gewarnt und mit Konsequenzen für die Arbeit der großen Koalition gedroht. "Ich erwarte nichts Anderes als Koalitionstreue", sagte der bayerische Ministerpräsident am Donnerstag an Rande einer Landtagssitzung in München. "In jedem anderen Fall wäre das eine schwere Belastung für die Koalition." Die rot-grün dominierte Länderkammer stimmt am Freitag über das umstrittene CSU-Wunschprojekt ab. 

Der Bundesrat kann die von Union und SPD im Koalitionsvertrag vereinbarte Maut nicht mehr verhindern. Rufen die Länder am Freitag den Vermittlungsausschuss von Bundestag und Bundesrat an, würde dies das Vorhaben aber zumindest verzögern. Ob eine Mehrheit für Nachverhandlungen zustande kommt, war am Donnerstag noch unklar.

Winken die Länder die Mautgesetze von Verkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) durch, ist die Abgabe für das Fahren auf Autobahnen und Bundesstraßen beschlossene Sache. Im Bundestag hatte die SPD dem Vorhaben nach mehreren Änderungen Ende März zugestimmt.

Länder wollen Ausnahmen

Einflussreiche Länder wie Nordrhein-Westfalen, Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz wollen nun aber noch Ausnahmen für Autobahnabschnitte in Grenznähe durchsetzen. Sie befürchten in diesen Regionen wirtschaftliche Einbußen durch die Abgabe, die unterm Strich nur ausländische Fahrer belasten soll. Außerdem gibt es die Sorge, dass dort viele Fahrer auf Nebenstrecken ausweichen könnten, um sich die Maut zu sparen. Inländer bekommen das Geld für die Abgabe über eine niedrigere Kfz-Steuer zurück.

Baden-Württembergs Bundesratsminister Peter Friedrich (SPD) sagte in Berlin, es gehe nicht um Taktiererei oder Blockade. "Wir erwägen die Anrufung des Vermittlungsausschusses aus einem sachlichen Grund, der im unmittelbaren Landesinteresse steht." Die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) sagte der dpa, sie hoffe sehr, dass es eine Mehrheit für den Vermittlungsausschuss geben werde. Sie sagte aber auch: "Wir bekommen unterschiedliche Signale."

Wird der Vermittlungsausschuss aktiv, wäre das überhaupt erst das zweite Mal in dieser Wahlperiode. Dabei geht es um die Finanzierung des öffentlichen Nahverkehrs. Wie lange es bei der Maut bis zu einer Einigung dauern könnte, lässt sich nur schwer vorhersagen. Eine Frist für den Abschluss der Beratungen gibt es nicht. Die Maut soll an einem noch nicht genannten Termin im Jahr 2016 starten und nach Abzug der Systemkosten jährlich 500 Millionen Euro einbringen. (dpa)

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KOMMENTARE


Michael Kühn

07.05.2015 - 10:33 Uhr

Noch einmal, was sind 500 Mio. "Pseudoeinnahmen" gegenüber von notwendigen Milliarden Kosten, die in der Vergangenheit verschleppt wurden ??? - Wo sind die Steuern aus dem Kfz.-Bereich in den vergangenen Jahren "veruntreut" worden ??? - BER usw. ...usw. Fakt ist für mich, DIE REGIERUNG KANN NICHT MIT GELD UMGEHEN.


K. Wempe

07.05.2015 - 17:27 Uhr

Wenn man bedenkt, dass die geschönten 500 Mio., oder sagen wir mal optimistisch die Hälfte (250 Mio.) ca. 1 Promille des Bundeshaushaltes ausmachen, erkennt man das Ausmaß des hochgradigen Schwachsinns namens PKW Maut. Unsere Politiker, die gerne unser Geld zum Fenster rausschmeißen, hätten die Mauteinnahmen aus der Portokasse finanzieren können. Die Negativeffekte im kleinen Grenzverkehr, im Tourismus etc. noch gar nicht gegengerechnet. Und nicht zu vergessen: das Verursacherprinzip. Nicht PKW machen die Straßen kaputt...


Michael Kühn

07.05.2015 - 19:16 Uhr

@ K. Wempe; ich nenne das "Problem" mit NAMEN: "40-zig Tonner", die früher nicht einmal vorstellbar waren. Verschlafen haben auch frühere Verkehrsminister die die zwangsläufige Weiterentwicklung unserer Wirtschaftsgütertransporte unzureichend bewerteten. - Ramsauer/Dobrindt (CSU) waren/sind schlicht weltfremd !-


Dieter M. Hölzel

08.05.2015 - 09:24 Uhr

Welche Konsequenzen denn Herr Seehofer, oder sind Sie auch so einer wie der Herr von der GDL Gewerkschaft, der als kleinste Gewerkschaft zu viel zweifelhafte Macht hat ? Ihre Wahlwerbung Maut ist ganz sicher nicht das Problem unseres Landes, kümmern Sie sich um das Wesentliche und nicht über das Kindergeburts-tagsthema Maut und setzen die GROKO aufs Spiel. Künstliches Theater hat noch nie zum Ziel für die Bürger geführt, außerdem, Ihr Dobrindt ist höchstens ein Laienschauspieler und Sie sind dabei der Oberkasper in dem Stück Maut zu werden.


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