Die Arbeitnehmervertreter im VW-Konzern fordern die Regierungen der EU-Mitgliedstaaten und die Europäische Kommission auf, den Zusammenhalt in der Corona-Krise entschlossener zu sichern und die Wettbewerbsfähigkeit zu erhalten. Nötig sei ein "solidarisch finanziertes Wiederaufbauprogramm für die europäische Wirtschaft, um die Stärke der europäischen Industrie langfristig zu erhalten", heißt es in einem Brief von Betriebsratschef Bernd Osterloh vom Mittwoch.
In dem Schreiben spricht Osterloh für den Europäischen und Weltkonzernbetriebsrat der VW-Gruppe, die das größte Industrieunternehmen auf dem Kontinent ist. Die Politik müsse angesichts der Herausforderungen durch die Pandemie "Arbeitsplätze und Arbeitsbedingungen in ganz Europa nachhaltig absichern". Für die Autobranche brauche man einen "koordinierten Wiederanlauf" und "gezielte Maßnahmen für eine Förderung sauberer Mobilität" - ebenso Initiativen für einen besseren Gesundheitsschutz der Beschäftigten.
In der EU gibt es etwa Streit über die Art und Weise, wie die Gemeinschaft besonders stark betroffene Mitglieder wie Italien oder Spanien finanziell unterstützen soll. "Corona-Bonds" als gemeinsam ausgegebene Staatsanleihen stoßen besonders bei Deutschland und den Niederlanden auf Ablehnung. Beschlossen wurde unter anderem ein von der Eurogruppe geschnürtes Paket aus Kurzarbeiterhilfen, von der Europäischen Investitionsbank abgesicherten Firmenkrediten und aus Kreditlinien des Europäischen Stabilitätsmechanismus ESM. Wann und wie diese Hilfen genutzt werden können, ist aber noch unklar. VW hatte sich auch für EU-Initiativen zur E-Mobilität ausgesprochen. (dpa)