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Elektroauto-Förderung: Koalition plant Steueranreize

20.04.2016 12:27 Uhr
Elektromobilität
Zu Kaufprämien macht das Papier der Koalition keine Aussagen.
© Foto: Petair/Fotolia

Wie können Elektroautos auf breiter Front attraktiver werden? Während um Kaufzuschüsse weiter gerungen wird, nehmen andere Impulse jetzt Gestalt an. Auch die Autobauer sollen finanziell mit ins Boot.

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Die schwache Nachfrage nach Elektroautos soll nach Plänen der schwarz-roten Koalition auch mit Steueranreizen in Schwung gebracht werden. Reine E-Autos sollen - befristet für Käufe bis Ende 2020 - zehn Jahre von der Kfz-Steuer befreit sein. Wenn Arbeitnehmer ihr E-Auto in der Firma aufladen, sollen sie es nicht als geldwerten Vorteil versteuern müssen. Das geht aus einer Beschlussvorlage für die Klausur der Fraktionsspitzen von Union und SPD in Rust in Baden-Württemberg hervor, die der Deutschen Presse-Agentur vorliegt. Ob auch umstrittene Kaufzuschüsse in ein geplantes neues Förderpaket aufgenommen werden sollen, bleibt vorerst weiter offen.

Die zusätzlichen Anreize sollen noch in dieser Wahlperiode «im Rahmen der zur Verfügung stehenden Haushaltsmittel» kommen, heißt es in dem Papier, über das zuerst die "Süddeutsche Zeitung" (Mittwoch) berichtete. Dabei soll die Autoindustrie ausdrücklich in die Pflicht genommen werden. Erwartet wird "eine signifikante Beteiligung" an einem geplanten Programm für mehr Ladestationen. Die Branche soll sich für den Aufbau einer wettbewerbsfähigen Batteriezellenfertigung in Europa engagieren und auch mehr Werbung für E-Autos machen.

Zu Kaufprämien macht das Papier keine Aussagen, verwiesen wird auf «weitere Entscheidungen» im April. SPD-Chef Sigmar Gabriel sagte am Mittwoch, dazu sei keinerlei Entscheidung getroffen. Er verwies auf Beratungen mit Vertretern der Autokonzerne im Kanzleramt am kommenden Dienstag. Gabriel hat 5.000 Euro Kaufprämie vorgeschlagen. In der Koalition macht sich auch CSU-Chef Horst Seehofer dafür stark. Kanzlerin Angela Merkel (CDU) hat sich öffentlich noch nicht festgelegt. Laut der Beschlussvorlage der Fraktionsspitzen soll es auch darum gehen, bei der Branche auf eine "Selbstverpflichtung für einen angemessenen und steigenden Anteil" für E-Autos hinzuwirken.

Weitere Elemente des Förderpakets zeichnen sich demnach ebenfalls ab. Öffentliche Fuhrparks sollen stärker umgerüstet werden. Beim Bund soll bei Pkw-Beschaffungen ab 2017 ein E-Auto-Anteil von 20 Prozent greifen. Um Hemmnisse beim Batterie-Laden in Mehrfamilienhäusern und an gemieteten Stellplätzen abzubauen, sind Rechtsänderungen geplant.

Die Bundesregierung hat das Ziel ausgegeben, dass 2020 eine Million Elektroautos unterwegs sein sollen. Zu Jahresbeginn waren allerdings erst 25.500 E-Autos und 130.000 Hybridfahrzeuge mit Batterie plus Verbrennungsmotor zugelassen - bei 45 Millionen Pkw insgesamt. (dpa)

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KOMMENTARE


Harald aus Hesen

20.04.2016 - 19:22 Uhr

Eigentlich sollte die SPD jetzt heftig gegen diesen Plan sprechen. Immerhin geht es um ihre Klientel - den "kleinen Bürgern", der bisher immer wieder diese 'soziale Volkspartei' gewählt hatten. Diese Leute fahren in der Regel bisher Benziner/Diesel und können sich ad hoc keine von den neuen E-Cars leisten (auch wenn der Staat 5000 Euro dazu zahlen will/wird), denn wer will denn schon diese alten Benziner/Diesel (die dann den Gebrauchtwagenmarkt überschwemmen würden, zu "vernünftigen Preisen" als Altfahrzeuge haben? Also können sich diese E-Fahrzeuge, die zwar umweltfreundlich zu sein scheinen, nur gut verdienende Menschen derzeit leisten, die sehr wahrscheinlich zusätzlich ein anderes Nicht-Öko-Auto (für die Überland-Fahrten) zur Verfügung haben.Dazu kommt die Tatsache, dass der elektrische Strom, um diese Autos überhaupt fahrtüchtig zu machen "Tanken": zu Hause oder an der Tankstelle - (so vorhanden), mit heftigen staatlichen Zusatzbeträgen ('Öko-Strom-Abgaben" und zusätzlicher Mwst - was eigentlich nicht zulässig ist) belegt sind. Mit freundlichen GrüßenHarald aus Hessen


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