Im Kampf gegen Abgasbetrügereien wie beim Diesel-Skandal hat die EU schärfere Zulassungsregeln für neue Automodelle eingeführt. Das EU-Parlament billigte am Donnerstag eine entsprechende neue Verordnung, die auch die Möglichkeit hoher Bußgelder vorsieht. Formal muss noch der Rat der Mitgliedstaaten zustimmen, bevor die neuen Regeln 2020 Pflicht werden sollen.
In der Diesel-Affäre war aufgeflogen, dass einige Automodelle wegen manipulativer Software zwar auf dem Prüfstand Schadstoffgrenzwerte einhielten, nicht aber im normalen Straßenverkehr. Solche Schwachstellen im bisherigen Prüfsystem sollen mit den neuen Regeln ausgemerzt werden.
Die nationalen Auto-Zulassungs-Behörden sollen künftig unabhängig überwacht werden. Die EU-Kommission kann dank der neuen Regeln Rückrufaktionen starten und bei Verstößen Bußgelder von bis zu 30.000 Euro pro Auto verhängen.
Künftig sollen zudem nicht mehr nur Prototypen vor der Typzulassung überprüft werden. Auch neue Exemplare von bereits genehmigten Modellen sollen stichprobenartig untersucht werden - mindestens einer von 40.000 Neuwagen. So will man sicherstellen, dass die Autos über die einmal bescheinigten Eigenschaften auch wirklich verfügen.
Autobesitzer sollen außerdem in bestimmten Fällen Geld für Reparaturen erstattet bekommen. Das gilt dann, wenn der Hersteller genau wegen dieses behobenen Schadens später eine Rückrufaktion startet. (dpa)
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