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Mazda Vision Concept: Ein bisschen Ikebana auf vier Rädern

26.10.2017 06:00 Uhr
Designstudie Mazda Vision Concept
Das viertürige Coupé ist eine reine Designstudie, die weit in die Zukunft blickt.
© Foto: Mazda

Die Weiterentwicklung seines Kodo-Designs präsentiert Mazda zur Tokyo Motor Show mit der Studie Vision Coupé. Nach dem Motto "Weniger ist mehr" setzen die Japaner auf minimalistische Ästhetik und besondere Lichteffekte.

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Von Michael Lennartz/SP-X

Mazda gilt als die Designermarke unter den fernöstlichen Automobilherstellern. Die Kreativ-Abteilung der Japaner hat in der jüngeren Vergangenheit eine Vielzahl von Auszeichnungen erhalten und damit untermauert, dass die Marke diesen Ruf nicht Unrecht erworben hat. Das Geheimnis dieses Erfolgs heißt Kodo, die 2012 mit dem aktuellen Mazda6 eingeführte Designphilosophie, bei der sich die Chefstylisten von der Natur und den Bewegungen von Mensch und Tier inspirieren lassen, die handwerkliche Umsetzung der ersten Entwürfe an oberster Stelle steht und am Ende in ein eigenständiges, dynamisches Outfit mündet. "Soul of Motion" – dem Auto eine Seele geben, wie es die Gestalter meist etwas schwülstig formulieren.

Diese Designsprache soll konsequent weiterentwickelt werden, und so hat Mazda bereits am Vorabend der Tokyo Motor Show sein Konzept-Fahrzeug Vision Coupé enthüllt. Das viertürige Coupé ist eine reine Designstudie, die weit in die Zukunft blickt und die drei wichtigsten Punkte der nächsten Generation des Mazda-Designs in sich vereint: ein neuer Ausdruck von Eleganz, japanische Ästhetik nach dem Motto "Weniger ist mehr" und eine durch subtile Lichteffekte erzeugte "Lebendigkeit der Karosserie".

Für den sportlichen Viersitzer bedeutet das ein klassisches Coupé-Design mit weit nach hinten versetzter Kabine, eine lange, vorn über den Kühlergrill hinausragende Motorhaube und eine breite, sehr hohe Schulterlinie, die nur noch verhältnismäßig kleine Seitenscheiben zulässt. Doch von dieser hinten durchgehenden Kante abgesehen, springen große, glatte, fast schon leer wirkenden Flächen rundherum ins Auge. Minimalistische Ästhetik, die typisch ist für das Land der aufgehenden Sonne.

Einheit von Ross und Reiter

Erst auf den zweiten Blick, wenn man sich rund um die Karosserie bewegt, fällt das Spiel mit Licht und Schatten in den Wölbungen der Türen auf. Das verleiht schon dem stehenden Objekt einen gewissen Elan und verspricht in Bewegung noch mehr fließende und reflektierende Lichteffekte. Genauso minimalistisch sind auch das Cockpit und der luftige Innenraum, nahezu schalterfrei und mit bewusst eingesetzten Freiräumen zwischen den Komponenten der Instrumententafel, der Touchscreens, der Türverkleidung und der Mittelkonsole. Ein bisschen Ikebana auf vier Rädern quasi. Mazda will hier das Ideal des "Jinba Ittai" umsetzen, jener "Einheit von Ross und Reiter", welche die Japaner als optimale Verbindung von Fahrer und Auto sehen.

In Serie wird das Vision Coupé gewiss nie gehen. Das bestätigt auch Kevin Price, der Chef des europäischen Designstudios in Oberursel bei Frankfurt, der mit seinen Kollegen aus Japan und USA zwei Jahre lang an der Konzeptstudie gearbeitet hat. "Wir haben vor zwei Jahren die sportliche RX-Vision gezeigt, die mehr für ein sexy Styling steht, und haben nun unsere elegante Linie präsentiert", erklärt der Kreativkopf. "Alle Mazda-Fahrzeuge, die in den nächsten Jahren an den Start gehen, werden vom Design her irgendwo zwischen diesen beiden Konzepten angesiedelt sein."

Von der neuen Coupé-Studie wird man wesentliche Details wohl beim nächsten Mazda6 wiederfinden, der für 2020 erwartet wird. Zumindest in der Limousine. Denn einen Kombi wird es möglicherweise bei dem Mittelklässler nicht mehr geben. Wie bereits einige seiner Artgenossen, vor allem im kleineren Format, muss er wahrscheinlich einem Nachfolger im SUV-Format das Feld überlassen. 

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