Die Willy Tiedtke GmbH ist ein Sanierungsfall. Der renommierte Hamburger Autohändler (VW, Audi, Skoda) hat am vergangenen Dienstag beim Amtsgericht Hamburg-Mitte die Eröffnung eines Insolvenzverfahrens in Eigenverwaltung beantragt. "Dieser Schritt war erforderlich geworden, nachdem trotz intensiven Bemühens in den vergangenen Monaten die weitere Finanzierung der Gesellschaft nicht mehr gesichert werden konnte", teilte das Unternehmen am Donnerstag mit.
Zu den Gründen der finanziellen Schieflage machte Willy Tiedtke keine Angaben. In lokalen Medien wird über große Probleme mit Diesel-Leasingrückläufern spekuliert. Der Restwert dieser Fahrzeuge hat infolge des Abgas-Skandals beim Volkswagen-Konzern stark gelitten. Gleichzeitig hatte das Unternehmen in den vergangenen Jahren sein Geschäft mit Großkunden ausgebaut.
Das Amtsgericht bestellte den Rechtsanwalt Nils Krause als vorläufigen Sachverwalter. Unterstützt wird die Tiedtke-Geschäftsführung außerdem von den Sanierungsexperten Gerrit Hölzle und Thorsten Bieg. Zusammen soll nun das Traditionsunternehmen "schnellstmöglich" an einen Investor verkauft werden. Der Mitteilung zufolge gibt es bereits Gespräche mit potenziellen Käufern aus dem Automobilhandel.
300 Mitarbeiter betroffen
Willy Tiedtke wurde 1935 gegründet und ist damit der älteste Vertragspartner für die Marken Audi, Skoda und Volkswagen (Pkw/Nutzfahrzeuge) in der Hansestadt. Das Autohaus wird in der mittlerweile dritten Generation von Alexander Tiedtke geführt. An sechs Standorten werden rund 300 Mitarbeiter beschäftigt.
Laut der Studie "Die Top 100 Händlergruppen in Deutschland" des Instituts für Automobilwirtschaft (IfA) verkaufte das Unternehmen 2016 rund 8.500 Neu- und Gebrauchtwagen und erzielte einen Umsatz von 190 Millionen Euro. Aktuellere Zahlen liegen nicht vor. (rp)
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