Von AUTOHAUS-Chefredakteur Ralph M. Meunzel
Finanzdienstleistungen rund um das Automobil sind nicht nur Absatzinstrument, sondern dienen auch der Ertragssicherung für Händler und Hersteller. Deren Zusammenarbeit ist in der Regel von gegenseitiger Wertschätzung geprägt. Dies ermittelt AUTOHAUS seit über 15 Jahren im jährlichen BankenMonitor. Man unterscheidet zwischen den Banken, die zum Konzern des Herstellers gehören (Captives), und Banken, die sich als unabhängige Institute speziell um das Autogeschäft kümmern (Non-Captives). Darüber hinaus gibt es auch Geldhäuser, die sowohl als Non-Captives am Markt tätig sind und durch Vertragsbindung für bestimmte Marken auch eine Captive-Funktion erfüllen.
Im aktuellen AUTOHAUS Panel geht es um die Zusammenarbeit zwischen dem Handel und den jeweiligen Finanzierungspartnern im Gebrauchtwagenbereich. Hier geben 56 Prozent der befragten Entscheider an, mit der Herstellerbank zusammenzuarbeiten, 33 Prozent setzen auf die unabhängigen Autobanken. Häufig arbeitet der Händler bei bestimmten Geschäften auch mit weiteren Instituten zusammen. Das ist aber nicht Bestandteil des Panels.
Digitalisierung voll im Gang
Die Digitalisierung der Prozesse ist auch bei Finanzierung und Leasing voll im Gang. Dabei hängt die Umsetzungsgeschwindigkeit von der bestehenden IT-Struktur und der Agilität der Unternehmen ab und ist keinesfalls einheitlich. Hinsichtlich der Umsetzung einer digitalen Antragsstrecke sind über die Hälfte mit der bewerteten Bank (sehr) zufrieden. Die Zustimmung (sehr gut/gut) zur Umsetzung der digitalen Signatur und des digitalen Floorchecks wird mit 38 bzw. 37 Prozent verhalten positiv bewertet. 70 Prozent sind allerdings mit der Einbindung der Finanzierungsprozesse in die Händlersysteme (DMS) nicht zufrieden. Das ist anscheinend weiterhin ein größeres Problem, dass in der Regel zu Mehrarbeit und Doppeleingaben im Handel führt.
Für die Autohäuser nimmt die Bedeutung von Leasing für private und gewerbliche Kunden künftig weiter zu. Aber auch mit dem Angebot eines Autoabos freundet sich der Handel immer mehr an. 46 Prozent verleihen derartigen Konzepten das Label zukunftsfähig. Die Loyalität der Händler scheint allerdings insgesamt nicht so ausgeprägt zu sein, wie sich das der Partner wünscht. Auf die Frage nach einer möglichen Kooperation mit FinTech-Unternehmen (digitale Finanzinnovationen in der Regel ohne Banklizenz) antworten nur 47 Prozent mit einem klaren Nein. 18 Prozent können sich die Zusammenarbeit vorstellen, und 36 Prozent der befragten Entscheider sind unschlüssig.
Der AUTOHAUS pulsSchlag ist Teil der Wissensplattform AUTOHAUS next. Mehr zum Top-Thema des Monats und zum aktuellen Neuwagen-, Gebrauchtwagen- und Aftersalesgeschäft der Branche finden Sie in der Ausgabe 11/2020. Das Stimmungsbarometer des deutschen Autohandels erscheint monatlich in Kooperation mit puls Marktforschung und Santander. Mehr zu den Bezugsmöglichkeiten erfahren Sie unter www.autohaus.de/pulsschlag
Die Branche ist Ihr Revier? Dann werden Sie regelmäßiger Teilnehmer bei der monatlichen pulsSchlag-Umfrage! Gesucht werden Profis aus dem Fahrzeughandel sowie im Aftersales. Die Teilnahme ist kostenlos und kann jederzeit beendet werden. Jetzt mehr erfahren und anmelden unter: www.autohauspanel.de