Von AUTOHAUS-Chefredakteur Ralph M. Meunzel
Spätestens jeweils Ende September und ab März startet wiederkehrend das Ritual des Räderwechsels. Dabei zelebriert das jedes Unternehmen anders. Manche versuchen das aufwändige Prozedere zu Entzerren und laden zuerst die gewerblichen und dann die privaten Kunden ein – oder veranstalten spezielle Reifenwechseltage inklusive Bewirtung. Der Aufwand ist sicher notwendig. Das Reifengeschäft hat auf alle Fälle eine essenzielle Bedeutung. Es geht um Kundenbindung, Serviceumsätze und den Räder- und Reifenverkauf.
Es gibt keine wissenschaftlichen Studien zu diesem Thema. Fakt ist aber, dass es sich anscheinend lohnt. Dazu kommt dann noch das Reinigen und anschließende Bunkern der Winter- oder Sommersätze in Containern, im Keller, am Speicher oder in dafür reservierten Hallen bis zum nächsten Wechsel. Auch die Lagerhaltung wird in der Branche unterschiedlich gehandhabt. Die Menge hängt in der Regel von der Größe des Betriebs und damit von der Anzahl der Kunden ab, die sich dafür entscheiden. Auch Witterung und die zunehmende Bereifung mit Ganzjahresreifen dürften eine Rolle spielen.
Einlagerung mit Bordmitteln
Im aktuellen AUTOHAUS Panel haben wir im Spezialteil das Thema Radeinlagerung unter die Lupe genommen. Eine breite Mehrheit von 94 Prozent bietet diesen Service an. Nur sechs Prozent der Befragten verzichten darauf. Diejenigen Betriebe, die eine Einlagerung anbieten, machen das zu 82 Prozent mit Bordmitteln. Nur zehn Prozent beauftragen dafür einen Dienstleister. Acht Prozent praktizieren beide Varianten gleichzeitig. Das Bunkern der Radsätze im eigenen Betrieb würden 89 Prozent auch dann weiter praktizieren, sofern ein adäquater Dienstleister von Ort wäre. Als Gründe für einen Wechsel nennen die befragten Autohaus-Entscheider Platz- und Logistikprobleme sowie ein zu hohes Investment und Personalmangel.
60 Prozent der Kunden nehmen die Dienstleistung Reifeneinlagerung an. Im Durchschnitt werden dafür pro Saison 40 Euro ohne und 54 Euro mit Reinigung fällig. Große Händler und die Vertreter von Premiummarken können hier teilweise deutlich höhere Preise durchsetzen. Fast 80 Prozent haben einen Einheitspreis festgelegt. Der Kunde mit den 14-Zöllern zahlt also den selben Preis wie der Besitzer von "dicken Schlappen". Hier könnte man doch mal über die Preispolitik im Haus nachdenken. Als betriebliche Kosten für die Einlagerung setzen die befragten Betriebe zwischen 17 und 35 Euro pro Satz und Saison an. Auf dieser Basis scheint sich das bei diesem Volumen also zu rechnen. Die Reifeneinlagerung nehmen Privatkunden (71 Prozent) häufiger in Anspruch als gewerbliche Autofahrer (29 Prozent).
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