Händler müssen fast ein Vierteljahr warten, bis der Gebrauchtwagen auf dem Hof einen neuen Käufer finden. Das ergibt eine Auswertung des DAT Report vom August 2022. Das hohe Preisniveau auf dem Gebrauchtwagenmarkt gepaart mit der hohen Inflation und der Sorge vor weiter steigenden Lebenshaltungskosten sorgt dafür, dass Interessenten derzeit in einer abwartenden Haltung bleiben.
Gebrauchtwagen: über 80 Standtage
Dieses Abwarten macht sich auch bei den Standtagen bemerkbar: Wenn es nicht zwingend notwendig ist, wird nicht gekauft, und wenn der passende junge Gebrauchtwagen nicht vorhanden ist, dann auch nicht. Diesel-Gebrauchtwagen stehen aktuell wieder wie im Vorjahr 84 Tage, Benziner kommen mit 87 Tagen im Juli ebenfalls fast auf das Vorjahresniveau.
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Und dieser Stillstand kostet Geld: Die Befragung des Handels hat laut DAT-Barometer ergeben, dass derzeit pro Tag und Pkw 25 Euro an Standkosten anfallen. Berücksichtigt hierbei werden unter anderem die Finanzierungskosten für die einzelnen Pkw, das Bewerben der Fahrzeuge sowie weitere Marketingkosten.
Gleichzeitig müssen aber auch Verbringungs-, Lager- und Reinigungskosten sowie Aufwände beim Reparieren von Standschäden berücksichtigt werden. Relevant in diesem Zusammenhang ist der so genannte Risikobestand, d. h. wie viel Prozent aller Fahrzeuge länger als 90 Tage stehen. Dieser Anteil ist in den vergangenen drei Jahren von 38 auf 18 Prozent gesunken.