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GroKo-Parteien zur Dieselkrise: Hardware-Nachrüstung nicht ausgeschlossen

02.02.2018 13:37 Uhr
Die GroKo-Parteien ziehen technische Diesel-Nachrüstung in Betracht.
© Foto: picture alliance / dpa

Union und SPD ziehen technische Nachbesserungen an älteren Motoren in Betracht, wenn auch unter Vorbehalt. Eine Entscheidung darüber soll 2018 gefällt werden - auf Basis aller rechtlichen Fragen der Zulassung, Gewährleistung und Kostentragung.

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Im Kampf gegen zu schmutzige Luft in vielen Städten ziehen Union und SPD auch technische Nachbesserungen an älteren Diesel-Autos in Betracht – aber nur unter großen Vorbehalten. "Wir werden insbesondere die Schadstoffemissionen aus dem Straßenverkehr an der Quelle weiter reduzieren", heißt es in einem der Deutschen Presse-Agentur vorliegenden Zwischenstand der Koalitionsverhandlungen zum Thema Umwelt. Dazu gehörten – "soweit technisch möglich und wirtschaftlich vertretbar" – auch "technische Verbesserungen von Fahrzeugen im Bestand".

Die künftige Bundesregierung muss angesichts drohender Fahrverbote und einer möglichen Klage der EU-Kommission entscheiden, wie der Ausstoß von Stickoxiden (NOx) schnell zu senken ist. Die deutschen Autobauer haben dafür unter anderem neue Software bei zusätzlichen 2,8 Millionen Autos zugesagt. Weitergehende technische Umbauten an den Motoren, wie sie das Kfz-Gewerbe, Umweltschützer und auch die SPD fordern, lehnen die Autobauer aber als zu teuer und ineffizient ab. Von einer beim Dieselgipfel der Bundesregierung im Sommer 2017 zu diesem Thema eingesetzten Expertengruppe liegt noch kein Ergebnis vor.

In einem Zwischenstand der Koalitionsverhandlungen zum Thema Verkehr heißt es, über technische Nachrüstungen solle "im Jahr 2018" auf Basis der Experten-Untersuchungen entschieden werden – und auch auf Basis "aller rechtlicher Fragen der Zulassung, Gewährleistung und Kostentragung". Unabhängig davon sollen zur Abgas-Überwachung schon zugelassener Fahrzeuge eine "flächendeckende Feldüberwachung" auf den Straßen und ein "wirksames Sanktionssystem bei Nichteinhaltung von Emissionsvorschriften gegenüber den Herstellern" geschaffen werden, heißt es in dem Papier.

Grünen-Fraktionsvize Oliver Krischer kritisierte die Formulierungen zu Motoren-Umbauten als "Nebelkerze". Union und SPD drückten sich um klare Aussagen zu notwendigen technischen Umrüstungen und verschonten die Hersteller auf Kosten von Gesundheit und Klimaschutz. Greenpeace monierte, wirksame Hardware-Nachrüstungen solle es nur geben, "wenn es den Herstellern nicht zu große Umstände macht". Nötig sei unter anderem eine Blaue Plakette, um eine juristische Flickschusterei bei Fahrverboten zu verhindern. Der Autofahrerclub ADAC mahnte eine "echte Garantie" der Hersteller auf Umrüstmaßnahmen an. Nur das gebe Verbrauchern Sicherheit, keine langfristigen Nachteile zu erleiden. (dpa)

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KOMMENTARE


Hansjörg Blender

03.02.2018 - 09:32 Uhr

Als erster Schritt muss die Verunsicherung um die Euro 6 Diesel mit einer blauen Plakette aufgehoben werden. Auch hier stehen zigtausende Fahrzeuge auf den Höfen und im Neuwagenbereich herrscht die totale Verunsicherung. Da muss das Kfz-Gewerbe einen Schritt nach vorne machen und die Politik vor sich hertreiben. Dann folgt als zweiter Schritt eine Lösung für die Euro 5 Diesel, die wesentlich komplizierter ist, da dies sicher nicht für alle Modelle und Versionen umsetzbar ist.Wir dürfen uns doch nicht von Populisten wie Herrn Resch von der DUH antreiben lassen sondern müssen als Kfz-Gewerbe selbst die Akzente setzen.Hansjörg Blender Obermeister der Kfz Innung Bodensee Hochrhein Schwarzwald


Dieter Buschhorn

03.02.2018 - 14:30 Uhr

Nachrüstung ja bitte aber dann auch Nägel mit Köpfen. Alle " Schummeldiesel " mit entsprechenden Abschaltvorrichtungen natürlich auf Kosten der Hersteller mit einem SCR Kat. Bei den restlichen Euro 5 und den Euro 6 ohne SCR Kat sollte die Politik eine Regelung anstreben und Umrüstungen aus der neuen Diesel Pauschale für die Reinhaltung der Luft mit einem anteiligen Betrag bezuschussen .


GW_Online

05.02.2018 - 10:03 Uhr

In diesem Fall werden sich die Autohersteller mit Händen und Füßen wehren, für die Hersteller ist eine Nachrüstung doch uninteressant, die möchten lieber einen Neuwagen vermarkten. Die anfallenden Kosten werden mit Sicherheit an den Kunden hängenbleiben. Auch wenn technisch machbar verursacht diese Maßnahme nur Kosten die kein Hersteller tragen möchte. Ich bin gespannt welche Geschütze jetzt aufgefahren werden um Kostenneutral aus dieser Sache rauszukommen....


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