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Vorabfahrt Skoda Fabia IV: Zurück in die Champions-League

01.03.2021 04:26 Uhr | Lesezeit: 5 min
Nach VW Polo, Seat Ibiza und Audi A1 kommt der Fabia IV nun als letzter der Familie auch mit dem modularen Querbaukasten A0 von Volkswagen.
© Foto: Skoda

Im Verkaufsranking der Kleinwagen ist der Skoda Fabia ein alter Bekannter, aber genau deshalb zuletzt etwas zurückgefallen. Skoda nimmt das sportlich. Wir auch.

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Die Tabelle lügt nicht. In der Liga der Kleinwagen spielt der Skoda Fabia schon seit längerem nicht mehr um die Tabellenspitze mit. 2020 übernahm hier der Opel Corsa die Rolle des FC Bayern (53.199 Zulassungen), es folgten VW Polo (46.147) und Ford Fiesta (34.821). Erst auf Platz sieben - mit 21.968 Zulassungen - bummelt der Fabia deutlich hinterher.

Die Formkrise kommt nicht überraschend. Der Fabia-Kader ist schlichtweg überaltert. Seit längerem muss der Kleinwagen aus Mlada Boleslav schon in dieser Form gegen technisch filigranere Konkurrenz mithalten. Er kam bereits 2014, den letzten Trikottausch spendierte Skoda 2018, also auch schon wieder vor fast drei Jahren.

Länger, breiter, mehr Radstand

Damit der Tscheche, von dem Skoda seit 1999 fast 4,5 Millionen Stück verkauft hat, wieder an den lukrativen Champions-League-Plätzen schnuppern kann, wird das Team nun komplett neu aufgestellt. Nach VW Polo, Seat Ibiza und Audi A1 darf Fabia IV nun als letzter der Familie auch mit dem modularen Querbaukasten A0 von Volkswagen auflaufen. Das ermöglicht eine deutlich modernere Spielanlage. In Länge (plus elf cm) und Breite (plus 4,8 cm) legt der Fabia zu, der Radstand wächst um stattliche 9,5 Zentimeter auf 2,56 Meter. In den ohnehin schon größten Kofferraum der Klasse passen nun noch ein paar Bälle mehr rein (plus 50 Liter), er wächst auf 380 Liter.

Klassenprimus beim Cw-Wert

Obwohl der neue Fabia erst im Mai Weltpremiere feiert und nicht vor September in die Verkaufsräume rollt, konnten wir die vierte Generation schon mal zur Saisonvorbereitung beim geheimen Probetraining begleiten. Zur Ablenkung noch komplett im kunterbunten Trainingsanzug gehüllt, wissen wir aus sicherer Quelle: Optisch orientiert sich der Fabia jetzt an seinen erfolgreichen Brüdern der oberen Ligen. Wie bei Kamiq, Octavia oder Superb wächst der Grill in die Breite, Scheinwerfer mit unteren LED-Lidschatten wirken angriffslustig, Voll-LED-Lichter sind optional erhältlich. Hinten bekommt der Fabia erstmals zweigeteilte LED-Heckleuchten. Besonders stolz sind die Tschechen auf den Cw-Wert von 0,28 - auch dieser bedeutet Klassenbestwert. Erreicht unter anderem durch aerodynamischen Feinschliff und Details wie eine aktive Kühlerjalousie im unteren Lufteinlass der Stoßfänger. Von der Seite fällt die aufsteigende Fensterlinie auf, insgesamt wirkt der neue Fabia, den es nur noch als Fünftürer (und ab 2022 auch wieder als Kombi) geben wird, mit seinen etwas breiteren Radkästen bulliger, standfester, erwachsener.


Skoda Fabia IV (Vorabfahrt)

Skoda Fabia IV (Vorabfahrt) Bildergalerie

Ein Eindruck, der sich im Innenraum noch verstärkt. Skoda gelingt es erneut, ein Auto innen gefühlt größer zu bauen, als außen. Das Spielfeld auf Vorder- und Hinterbank ist selbst für größere Abwehrrecken üppig bemessen, die luftige Höhe über den Köpfen hat nun wirklich nichts beengtes mehr. Hier trifft die alte Pokal-Weisheit ins Schwarze: es gibt keine Kleinen mehr.

Mit cleveren Spielideen

Noch hinter Stoffabdeckungen versteckt, sehen wir erstmals im Fabia ein 10,25 Zoll großes digitales Kombiinstrument mit sechs vorprogrammierten Ansichten, das Skoda optional anbietet. Es wird zwei Monitorgrößen für das Multimediasystem zur Wahl geben - 6,8 und 9,2 Zoll groß - zudem feiern Details wie Lenkradheizung, beheizbare Frontscheibe sowie Luftausströmer hinten Premiere im Fabia. Skoda wäre nicht Skoda, würden sie nicht wieder clevere Spielideen aus dem Zylinder zaubern. Als da wären: Gummibänder im Kofferraum zum Fixieren von Gepäck, zwei Smartphone-Taschen am Rücken der Vordersitze oder ein USB-C-Anschluss am Innenspiegel, für den Anschluss einer Dashcam. Zudem vermehrt sich die Anzahl der elektronischen Abwehrkette um einen Travel-Assist, der auf Knopfdruck die adaptive Geschwindigkeitskontrolle und die Spurhaltefunktion aktiviert sowie um einen automatischen Parklenkassistenten.

Diesel oder elektrifizierte Antriebe wird es beim Fabia IV nicht geben. Es geht zunächst mit fünf, überraschend eng gestuften Benzinern in die neue Saison. Dabei dribbelt sich der bekannte 1,0 Liter Dreizylinder mit Leistungen von 65, 80, 95 und 110 PS durch die Angebotspalette, während die Sturmspitze ein 1,5 Liter-Vierzylinder TSI mit 110 kW / 150 PS übernimmt.

Möglicher Meisterschaftskandidat

Gefahren haben wir den 110er, ein mit üppiger Muskelkraft beschenktes Triebwerk, das mit dem kaum schwerer gewordenen Viertürer leichtes Spiel hat, bei spontanem Angriff allerdings noch nicht wirklich gut mit dem 7-Gang-DSG zusammenspielt. Da ist noch ein wenig Sand im Getriebe. Hier sollten Skodas Trainer für die Harmonie sorgen, die sie bei Lenkung, Komfort und Dynamik bereits exzellent hinbekommen haben. Dieses gekonnte Zusammenspiel aus Erfahrung, technischer Reife und Können, das wir ja schon von Polo & Co kennen, lässt den Fabia wieder zu dem ernsthaften Meisterschaftskandidaten früherer Jahre werden. Zumal - so viel war Skoda immerhin zu entlocken - sich die Ablösesumme für das neue Talent nur dezent erhöhen soll.

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