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Fahrbericht Suzuki Swift 6: Dynamisches Leichtgewicht

29.03.2017 05:32 Uhr
Suzuki Swift 6: Gegenüber dem Vorgänger hat sich das Design deutlich geändert.
© Foto: Suzuki

Vergleicht man den neuen Suzuki Swift mit seinem Vorgänger, kann man optisch natürlich Unterschiede erkennen. Was wirklich fehlt, sieht man allerdings nicht.

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Von Wolfgang Schäffer/sp-x

Suzuki hat den Swift auf Diät gesetzt. In der neuen Generation wiegt der sportliche Kleinwagen nur noch 840 Kilogramm – 120 weniger als bisher. Optisch hingegen wirkt der Fünftürer wesentlich muskulöser als das noch aktuelle Modell. Das wird im Mai abgelöst, ohne dass sich der Preis wesentlich verändern soll. Aktuell kostet der Fünftürer rund 14.500 Euro, den Dreitürer gibt es ab 11.200 Euro.

Satt steht er auf der Straße. Schon allein die im Vergleich zum Vorgänger breiter ausgestellten Schulterpartien geben dem Kleinwagen ein kraftvolles Äußeres. Dazu tragen aber auch die um 1,5 Zentimeter flacher gehaltene Karosserie, der in die Breite gezogene und steiler stehende Kühlergrill sowie die kürzeren Überhänge vorne und hinten bei. Die ergeben sich dadurch, dass der Swift zwar einen Zentimeter kürzer geworden ist, der Radstand gleichwohl aber um zwei Zentimeter auf 2,45 Meter verlängert wurde.

Das ist nicht nur eine optische Verbesserung, sondern schafft zudem mehr Platz im Innenraum. So wächst beispielsweise das Volumen des Kofferraums um 25 auf nun 265 Liter, kann bei umgeklappten Lehnen der Rückbank bis auf maximal 947 Liter erweitert werden. Das erhöht eindeutig die Alltagstauglichkeit. Wie schon beim Vorgänger ergibt sich aber nach dem Vorklappen eine Stufe in Höhe der Sitzpolster. Und der Ladeboden liegt hinter der recht hohen Ladekante wie gehabt weit unten. Rückenfreundlich ist anders.

Die Passagiere indessen reisen jetzt komfortabler. Alles wirkt irgendwie großzügiger, geräumiger. Die Designer haben die Sitzposition ein klein wenig abgesenkt, wodurch trotz der flacher gewordenen Karosserie vorn die Kopffreiheit gleichgeblieben, hinten sogar um 2,3 Zentimeter gewachsen ist. Zugelegt hat zudem die Schulterfreiheit vorn und hinten. Auch die Beinfreiheit hinten ist ordentlich. Auf die Rückbank gelangt man durch ausreichend weit öffnende Türen, deren Griff oben in der schwarz eingefärbten C-Säule versteckt sind.

Materialien hinterlassen wertigen Eindruck

Vor dem Fahrer liegt ein aufgeräumter Armaturenträger, in dem die Mittelkonsole um fünf Grad zum Fahrer orientiert ist. Ebenso wie das unten abgeflachte Lenkrad ein Hinweis auf die durchaus sportliche Ausrichtung des Wagens. Dazu tragen auch das schwarz gehaltene Interieur mit Elementen in Weiß und Mattchrom bei. Die Materialien hinterlassen einen wertigen Eindruck. Je nach Ausstattung ist die Instrumententafel mit einem ein- oder mehrfarbigen 4,2-Zoll-Multifunktionsdisplay ausgestattet. Auf Wunsch gibt es ein Infotainmentsystem samt Smartphone-Einbindung über Apple CarPlay oder Android Auto samt einem Sieben-Zoll-Touchscreen.

Den größten Sprung hat die neue Generation des Swift aber fahrtechnisch gemacht. Die Gewichtsabnahme um 120 Kilogramm, vor allem zurückzuführen auf eine neue Plattform und der etwas verlängerte Radstand, erhöht Agilität und Dynamik. Wegen der Reduzierung des Gewichts haben die Motoren leichtes Spiel, um den Wagen anzutreiben. Zur Wahl steht nach wie vor der 1,2-Liter-Vierzylinder mit 90 PS, den es mit Front- und auch Allradantrieb gibt. Beim Vorgänger haben sich etwa zehn Prozent der Kunden für die 4WD-Variante Allgrip entschieden. Das System reagiert automatisch auf Schlupf und schickt bei Bedarf mehr Kraft auf die Hinterachse. Die Kraftübertragung erfolgt in beiden Versionen über ein gut abgestimmtes Fünfgang-Getriebe.

Neu im Angebot des Swift ist der Einliter-Dreizylinder (Boosterjet) mit Turboaufladung, der etwa 3.000 Euro mehr als der 1,2-Liter-Motor kosten dürfte. Das Triebwerk hängt prächtig am Gas und reagiert spontan, wenn mehr Leistung abgerufen wird. Die dann höheren Drehzahlen lassen auch die Arbeitsgeräusche des ansonsten erfreulich leise laufenden Dreizylinders ansteigen. Unangenehm laut aber wird es auch dann nicht. Der Normverbrauch von 4,6 Litern rückt jedoch in weitere Ferne, wenn der Gasfuß häufiger aktiv im Einsatz ist. Bei wirklich flotter Fahrt über Berg und Tal mit vielen Kurven und dadurch bedingten Brems- und Beschleunigungsmanövern zeigte der Bordcomputer schließlich 6,1 Liter an.

Sparsamer mit Mild-Hybrid

Ein wenig sparsamer kann man unterwegs sein, wenn man den Einliter-Motor mit dem Mild Hybrid System SHVS (Aufpreis etwa 3.000 Euro) wählt. Die Einheit beinhaltet einen Startergenerator, der als Elektromotor und als Generator fungiert, sowie eine Zwölf-Volt-Lithium-Ionen-Batterie. Beim Anfahren und Beschleunigen unterstützt das System den Benziner, nutzt dafür die beim Bremsen zurückgewonnene und in der Batterie gespeicherte Energie.

Fahrwerk und Lenkung hinterlassen bei diesem Streckenprofil einen Eindruck ohne Fehl und Tadel. Federung und Dämpfung sind so straff ausgelegt, dass es bei zügigem Tempo spurtreu um die Ecken geht. Die direkte Lenkung vermittelt dabei das Gefühl, den Wagen – Wendekreis 9,6 Meter – jederzeit sicher im Griff zu haben. Gleichwohl werden Straßenabschnitte mit ramponiertem Fahrbahnbelag so souverän genommen, dass kaum Stöße oder Schläge ins Passagierabteil übertragen werden.


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