Die Prüforganisation Dekra wird ihren Umsatz 2017 voraussichtlich um fast sieben Prozent auf rund 3,1 Milliarden Euro steigern. Das kündigte Dekra-Chef Stefan Kölbl im Rahmen einer Presseveranstaltung in Stuttgart an. Damit wächst der Prüfdienst bereits das 14. Jahr in Folge.
Neben dem Umsatz wächst auch die Belegschaft um 4.000 neue Mitarbeiter auf ein neues Rekordniveau: Zum Jahresende wird Dekra weltweit mehr als 43.000 Menschen beschäftigen. Sowohl Umsatz als auch Belegschaft haben sich damit in den letzten zehn Jahren verdoppelt.
Einen wichtigen Beitrag zu diesem Erfolg leistete der Bereich Automotive. Er ist für rund 1,6 Milliarden Euro Umsatz verantwortlich. Das entspricht einem Plus von drei Prozent. Im Kerngeschäft mit Fahrzeugprüfungen und Gutachten liegt Dekra in Deutschland mit etwa elf Millionen Prüfungen derzeit bei einem Marktanteil von rund 34 Prozent. Weltweit sind es rund 26 Millionen Prüfungen. Damit ist Dekra nach eigenen Angaben weltweit "mit deutlichem Abstand" Marktführer.
150 Millionen Euro investiert
Um auch in Zukunft weiter zu wachsen, hat Dekra 2017 bislang insgesamt 150 Millionen Euro in den Bereich Digitalisierung investiert. Im Fokus standen dabei vor allem die Themen Konnektivität, Fahrassistenzsysteme und automatisierte Mobilität.
"Beim Thema Sicherheit im digitalen Zeitalter nehmen wir eine Vordenkerrolle ein", sagte Kölbl. Das habe man mit den Rekordinvestitionen untermauert. Mit ihnen hat Dekra unter anderem einen internationalen Testverbund für die Mobilität der Zukunft aufgebaut. Zu diesem gehört unter anderem der Lausitzring, den die Prüforganisation im Juli gekauft hat. Dort entsteht ein Innovationszentrum, an dem Dekra unabhängig von den Herstellern automatisiertes und vernetztes Fahren testet. Ein weiterer Standort des Testverbunds findet sich im spanischen Málaga. Dort liegt der Fokus unter anderem auf der Prüfung von so genannten V2X-Technologien (Vehicle-to-Everything).
Auch aufgrund dieser Investitionen in die Digitalisierung geht Dekra davon aus, seinen Wachstumskurs 2018 weiter fortsetzen zu können. "Dekra ist bereit für die digitale Transformation von Wirtschaft und Gesellschaft", kommentierte Kölbl. (aw)