Daimler-Chef Dieter Zetsche will dank glänzender Geschäfte mit Luxusautos in China und den USA die Ziele für das Gesamtjahr höher stecken. Ende Juli werde der DAX-Konzern seine Gewinnprognose anheben, kündigte der Autobauer am Freitag in Stuttgart an. Zuletzt hatte der Konzernlenker ein Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) von mehr als vier Milliarden Euro in Aussicht gestellt. Damit tut es Zetsche seinem bayerischen Konkurrenten Norbert Reithofer gleich: BMW hatte bereits Anfang der Woche seine Gewinn- und Verkaufsziele erhöht.
Grund für den Optimismus in Stuttgart sind ein erneuter Gewinnsprung und satte Erlöse im zweiten Quartal. Das EBIT stieg auf 2,1 Milliarden Euro. Im Vorjahreszeitraum hatten die Schwaben im operativen Geschäft noch einen Verlust von einer Milliarde Euro zu verkraften. Der Umsatz legte nach vorläufigen Zahlen von April bis Juni 2010 deutlich auf 25,1 Milliarden Euro zu (Vorjahr: 19,6 Milliarden Euro).
Zetsches Perle war auch im zweiten Quartal die Personenwagensparte. Mercedes-Benz Cars steuerte mit einem EBIT von knapp 1,4 Milliarden Euro (Vorjahr: minus 340 Millionen Euro) den größten Teil zum Gewinn bei. Im ersten Halbjahr hatten die Schwaben 607.400 Pkw und damit 11,6 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum verkauft. In China konnte Daimler im bisherigen Jahresverlauf den Absatz der Marke Mercedes- Benz auf 60.500 Wagen mehr als verdoppeln. In den USA verkaufte der DAX-Konzern 103.700 Fahrzeuge (plus 21,8 Prozent).
Aber auch die übrigen Sparten erzielten im zweiten Quartal durch die Bank operative Gewinne. Mit Lastwagen verdiente Daimler vor Zinsen und Steuern trotz einer weiterhin verhaltenen Nachfrage 300 Millionen Euro. Im Vorjahr hatte hier noch ein Minus von mehr als einer halben Milliarde Euro gestanden.
Die Schwaben legten im zweiten Quartal auch im Vergleich zum Jahresstart 2010 noch einmal deutlich zu. In den ersten drei Monaten hatte der Konzern ein EBIT von 1,2 Milliarden Euro erwirtschaftet und daraufhin die Prognose für das Gesamtjahr nahezu verdoppelt. Die vollständigen Zahlen zum zweiten Quartal will Daimler am 27. Juli vorlegen. (dpa)