Mit Warnstreiks in sämtlichen deutschen Opel-Werken hat die IG Metall deutliche Signale an die neue Konzernmutter PSA gesendet. Ohne die Unterstützung der Belegschaft könne eine Umstrukturierung des Autobauers nicht gelingen, sagte der Erste Vorsitzende der Gewerkschaft, Jörg Hofmann, am Mittwoch vor rund 6.000 Demonstranten am Stammwerk in Rüsselsheim.
Das Sanierungsprogramm "Pace" (Tempo) müsse eigentlich "Peace" (Frieden) heißen, sagte Hofmann. Die IG Metall sei zum Kampf bereit, wenn auf die Arbeitsplätze bei Opel zugegriffen werden solle. Noch arbeiten rund 38.000 Menschen für das Unternehmen, rund die Hälfte davon an den deutschen Standorten Rüsselsheim, Kaiserslautern und Eisenach.
Der französische PSA-Konzern hatte den deutschen Autobauer im August vom US-Hersteller General Motors übernommen und einen harten Sanierungskurs angekündigt. Seit Jahresbeginn arbeiten Tausende Opelaner kurz. Nach den Worten des Gesamtbetriebsratsvorsitzenden Wolfgang Schäfer-Klug verschafft das Luft für "bretterharte" Detailverhandlungen zur Umstrukturierung der einzelnen Abteilungen, die am Montag begonnen hätten. Hessens Ministerpräsident Volker Bouffier (CDU) und SPD-Chef Thorsten Schäfer-Gümbel versicherten den Beschäftigten ihre Unterstützung im Kampf um die Arbeitsplätze.
Wegen der Sorgen um die Zukunft des eigenen Unternehmens traten die eigentlichen Tarifforderungen der IG Metall nach sechs Prozent mehr Geld und individuellen Teilzeitprogrammen mit teilweisem Lohnausgleich in den Hintergrund. (dpa)