Die Sportwagenschmiede Porsche sieht auf ihrem bislang wichtigsten US-Markt zunehmend Normalität einkehren. "Wir hatten dort vier Jahre Erholungsdynamik, das wird nicht bis in alle Ewigkeit anhalten", sagte Porsches Vertriebs- und Marketingchef Bernhard Maier am Montag (Ortszeit) der Nachrichtenagentur dpa auf der Automesse in Detroit. Das schwindende Tempo in den USA dürfte China dieses oder nächstes Jahr zum wichtigsten Einzelmarkt machen.
Anders als in den Staaten, wo die Sportwagenschmiede 2013 mit 21 Prozent Auslieferungsplus den größten Zuwachs erzielte, verspreche das Reich der Mitte auch 2014 ein "großes Wachstum" - im Vorjahr hatte das Plus dort schon 20 Prozent betragen. Die Schwaben bauen in Asiens Riesenreich ihr Händlernetz rapide aus - 2014 könnte es Maier zufolge um rund ein Drittel auf etwa 90 Betriebe wachsen. Während in der Metropole Shanghai bereits der vierte Händler eröffne, stünden künftig mehr und mehr auch die kleineren Millionen-Städte im Fokus.
Schon das China-Wachstum dürfte auch den weltweiten Absatz 2014 zum nächsten Rekord führen. Jedoch stellte Maier einen verhaltenen Jahresstart in Aussicht. Erst zur zweiten Jahreshälfte, dann wenn der neue kompaktere Geländesportler Macan in Europa auf dem Markt ist und vom Sommer an auch in den USA und China losrollt, erwartet er ein "leichtes Wachstum". 2013 hatten die Schwaben weltweit mehr als 162.000 Autos ausgeliefert. Porsche-Chef Matthias Müller hatte bereits im Herbst gesagt, die für 2018 angepeilte Marke von 200.000 Autos werde schon zwei bis drei Jahre früher erreicht. Maier sagte, dass diese Schwelle weit weniger wichtig sei als die nachhaltigen Ziele wie etwa eine auch künftige Umsatzrendite von mindestens 15 Prozent.
Einen kräftigen Auslieferungsschub dürfte der Macan liefern. Wenn die Produktion in Leipzig voll hochgefahren ist, könnten rund 50.000 Stück pro Jahr produziert werden, sagte Maier. Das ist immerhin knapp ein Drittel der weltweiten Verkäufe aus dem vergangenen Jahr. (dpa)