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Verkehrssicherheit: Größe schützt

08.06.2017 08:53 Uhr
Audi Q7
Im Audi Q7 stirbt man nicht so schnell
© Foto: Audi

Wer ein großes Auto fährt, fühlt sich sicher. Nicht ganz zu Unrecht, wie eine Untersuchung der US-Verkehrssicherheitsbehörde zeigt.

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Teure Premiumautos retten Leben. Das Forschungsinstitut der US-Autoversicherer (IIHS) hat die Todesrate bei Kollisionen und Alleinunfällen in unterschiedlichen Pkw-Modellen verglichen. Besonders sicher sind demnach SUV und schwere Business-Limousinen.

In den Jahren 2012 bis 2015 kam der Untersuchung zufolge in den USA niemand bei einem Verkehrsunfall ums Leben, der in einem Audi A6, BMW 535i oder einem VW Tiguan gesessen hatte. Genauso sicher war man offenbar auch mit einem Audi Q7, Jeep Cherokee, Lexus RX 350, Mazda CX-9, Mercedes ML oder Toyota Tacoma unterwegs. Einziges kleines Auto auf der Liste ist der Lexus CT, ein Hybridauto in VW-Golf-Größe.

Die meisten Toten pro eine Million Zulassungsjahre gab es hingegen in Kleinwagen. An der Spitze der Negativliste rangiert mit 104 Todesopfern die Limousinenvariante des Hyundai Accent, knapp gefolgt vom Kia Rio Sedan (102 Tote) und dem Scion tC (101 Tote). Die Modelle werden in Deutschland nicht in dieser Form angeboten. Zumindest in ähnlicher Form auch bei uns zu haben sind oder waren Modelle wie der Chevrolet Spark (96), der Kia Soul (82) und der Ford Fiesta (63). Auch der kompakte VW Golf findet sich mit 63 Getöteten auf der Liste.

Auch der Blick auf die Opfer-Verteilung nach Fahrzeugklassen zeigt ein ähnliches Bild. Die wenigsten Toten gab es demnach mit sechs Personen pro eine Million Fahrzeugzulassungsjahre in Allrad-Luxusautos, die meisten mit 87 in kleinen viertürigen Limousinen.

Allerdings dürfte das Kleinwagenfahren in den USA ungleich gefährlicher sein als in Deutschland, allein schon wegen der dort häufig größenmäßig deutlich überlegenen Unfallgegner. So entfällt ein großer Teil der Opfer in Kleinwagen auf Kollisionen mit mehreren Fahrzeugen.

Für die Langzeitstudie hat das IIHS Daten von Unfällen zwischen 2012 und 2015 ausgewertet. Berücksichtigt wurden alle Baureihen, die innerhalb dieser Zeit mindestens 100.000 Mal verkauft wurden. (Holger Holzer/SP-X)

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KOMMENTARE


Axel Förderreuther

09.06.2017 - 09:08 Uhr

Es ist beeindruckend, wie sicher heutige Automobile sein können. Die Beobachtung, dass Größe schützt, ist aufgrund der größeren Knautschzonen nachvollziehbar. Zu beachten ist, dass die CO2-Vorschriften in den USA Größe bei geringem Gewicht bevorzugen (Footprint-oriented). Eine geringes Gewicht ist beim Aufprall auf stehende Barrieren oder andere Fahrzeuge stets von Vorteil, weil weniger kinetische Energie abgebaut werden muss. In Europa wird dagegen schwereren Fahrzeugen ein höherer CO2-Ausstoß zugebilligt, Mehrgewicht wird also eher belohnt. Das ist für die Sicherheit ein falscher Ansatz.


Ulrich Sommer

09.06.2017 - 15:58 Uhr

Bekanntermaßen erfüllen heute Kleinwagen die enormen Sicherheitsanforderungen bei Crashtests überwiegend mit sehr guten Werten.Simple Physik verdeutlicht, dass jedoch bei der Kollision eines kleinen mit einem schweren Auto die Belastungen (Sprich Beschleunigungen auf die jeweiligen menschlichen Körper) exakt umgekehrt proportional zu den Massen der Autos stehen. Dies bedeutet, dass eine große Masse des eigenen PKW gleichzeitig eine größere Gefährdung für andere Verkehrsteilnehmer bedeutet. Wenn alle Leute sich schwere Autos kaufen, ist zudem der vermeintliche Sicherheitsvorteil weg, es sei denn, man kauft sich noch größere Autos. Und so weiter...Ich finde es schändlich, wenn derartige Artikel den egoistischen und zerstörerischen Aspekt großer Autos verschweigen. Das ist regelrechte Propaganda zur Rücksichtslosigkeit und Umweltzerstörung.Und mit der positiven Erwähnung des Hybriden (auch wenn sachlich vermutlich gerechtfertigt) wird subtil das falsche Versprechen geschürt, neue Antriebstechnologien könnten unsere Blech-Dinosaurier in beliebiger Gewichtsklasse zu Nachhaltigkeitswundern erheben. Tatsächlich verbrauchen die Elektrofahrzeuge insbesondere in den schweren Fahrzeugklassen unglaubliche Mengen wertvollster Ressourcen.So fahren wir auf den Abgrund zu und beteiligen uns an der Ausbeutung von Menschen in Erzminen, Kriegen um Öl, Umweltzerstörung durch Fracking, Sand-Öl und Tiefseebohrungen.Ausgerechnet in der satanischen Red-Bull-Abenteuer-Welt trauen sich Leute trotz höchster Sicherheitsstandards keine vernünftigen Autos mehr zu fahren?Schlappschwänze, und potenzkranke Rentner - wer so große Autos fährt, insbesondere auch die Autoren solcher Propaganda!


VLRMRN

09.06.2017 - 16:19 Uhr

Geringes Gewicht ist KEIN Vorteil.Kritisch für den Insassen eines Fahrzeugs ist nicht die kinetische Energie, die abgebaut werden muss, sondern im Gegenteil: Die (negative) Beschleunigung, die der menschliche Körper beim Aufprall erfährt.Schwere Fahrzeuge werden aufgrund der höheren kinetischen Energie langsamer abgebremst. Hierbei werden die menschlichen Organen geringeren Verzögerungen ausgesetzt, was die Überlebenschanchen steigert. D.h. ein großes Fahrzeug hat sowohl den Vorteil einer größeren Knautschzone, als auch den Vorteil der größeren Masse. Wobei natürlich immer die Massen aller Unfallbeteiligten im direkten Vergleich gesehen werden müssen.


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