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Geschwindigkeitskontrolle: Section Control kommt noch 2017

02.06.2017 09:06 Uhr
Geschwindigkeitskontrolle: Section Control kommt noch 2017
Die "Section Control" kommt noch 2017
© Foto: DVR

Mobile und vor allem stationäre Blitzer stellen keine Abschreckung mehr da. Die sogenannte Abschnittsmessung soll die Geschwindigkeitskontrollen revolutionieren. Trotz Hindernissen geht es dieses Jahr los.

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Die Zahl der Geschwindigkeitsüberschreitungen wächst immer weiter. Von offizieller Seite gibt es bisher nur wenige Möglichkeiten, solchen Vergehen nachzugehen. Stationäre Blitzer schrecken nur für wenige Meter ab und ihre Standorte sind meist schnell bekannt. Selbst die Aufbauorte mobiler Kontrollen verbreiten sich in sozialen Netzwerken oft wie ein Lauffeuer. Außerdem sind für mobile und semistationäre Kontrollen immer Menschen nötig, die Anlagen betreiben oder warten. Mannstärke, die Behörden oder Kommunen oft fehlt.

Eine Möglichkeit, weite Strecken ohne großen Aufwand zu überwachen, bietet die sogenannte Abschnitssmessung oder "Section Control". In anderen europäischen Ländern gibt es das System schon lange, in Deutschland läuft seit 2015 ein Pilotprojekt. Auf einem drei Kilometer langen Straßenstück südlich von Hannover wird die Technik getestet. Ein Trigger registriert die Durchfahrt eines Fahrzeuges unter einer Messbrücke (Eingangsquerschnitt). Kurz darauf nimmt eine Kamera ein Bild des Fahrzeughecks auf und versieht dieses mit einem Zeitstempel. Fährt das Fahrzeug durch eine weitere Brücke (Ausgangsquerschnitt), errechnet die Section Control die Durchschnittsgeschwindigkeit und gleicht diese mit der maximal zulässigen Höchstgeschwindigkeit ab. Wird diese überschritten, löst eine Kamera mit dem Fokus auf Fahrer und Kennzeichen aus – wie beim klassischen "Blitzer". Wenig später bekommt der Fahrzeughalter einen Bußgeldbescheid per Post.

Doch die Section Control soll nicht nur das Rasen eindämmen, mit Einsätzen in Baustellen, Tunneln oder auf Brücken lassen sich auch Unfälle verhindern oder Stau-Situationen im Berufsverkehr durch eine harmonischere Geschwindigkeit aller Verkehrsteilnehmer reduzieren.

Bedenken bei Datenschützern

In England wird das System der Abschnittskontrolle bereits seit 20 Jahren genutzt, in Schottland ist der längste lückenlos überwachte Abschnitt 220 Kilometer lang. In Deutschland äußerten bisher besonders Datenschützer Bedenken. Schließlich werden viele Daten erhoben, aus denen sich ein Bewegungsprofil erstellen ließe. In der Bevölkerung dagegen kommt die Technik gut an und stößt auf mehr Gegenliebe als herkömmliche Blitzer. Man spricht hier von einer "faireren Art der Geschwindigkeitskontrolle".

Das Pilotprojekt der Abschnittskontrolle in Niedersachsen soll noch 2017 in das nächste Stadium des Tests kommen: Dann sind die Vergehen ahnbar und erste Strafen werden ausgesprochen. Momentan ist die Technik zur Überprüfung in der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt in Braunschweig. Dort werden seit 1958 alle Mess-Anlagen zur Geschwindigkeits-Überwachung geprüft und im Erfolgsfall genehmigt. Auch der Vorreiter der Section-Control: Die sogenannte "Funk-Stopp-Methode" aus den 50er-Jahren, bei der Polizisten mit Funkgerät und Stoppuhr die Durchschnittsgeschwindigkeit der Temposünder ermittelten. (Max Friedhoff/SP-X)

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KOMMENTARE


Dietmar Seyerle

04.06.2017 - 16:22 Uhr

Erst wenn der letzte Autofahrer und Steuerzahler (wir finanzieren unsere eigene Überwachung vor) von der Strasse geholt und aus dem Verkehr gezogen ist, wird dieser gesteuerte Überwachungswahn - manche nennen es auch Wegelagerei ein Ende haben. - aber dann müssen sich unsere Politiker mal richtig anstrengen ob man vielleicht für´s Fahrrad- und Tretrollerrasen belangt werden kann ? oder für zu schnelles Gehen in überwachten Fussgängerzonen? - es bleibt spannend in unserem Land.


R.M.

06.06.2017 - 12:57 Uhr

@Herr Seyerle: Vielleicht einfach an die Geschwindigkeitsbegrenzungen halten... Auf jedenfall besser als die Blitzer kurz vor Ortsausgang...


TRON

06.06.2017 - 13:20 Uhr

Da ja unsere zukünftigen Autos permanent online sind,hat man sofort auch gleich den dazugehörigen Fahrzeughalter.


Der S

06.06.2017 - 18:04 Uhr

und in ein paar Jahren wenn die meisten teil(autonom) fahren, ist das System wieder überflüssig bwz unrentabel, weil es dann keine oder kaum Einnahmen aus Geschwindigkeitsübertretungen und anderen Verkehrsvergehen mehr gibt. Das Profil des Bürgers wird dann vom Auto selbst ermittelt und zur Auswertung an die Hersteller, Behörden, Werbefirmen übergeben..


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