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Untersuchung: Rangfolge beim "Gelben Engel" gefälscht

10.02.2014 16:34 Uhr
Untersuchung: Rangfolge beim "Gelben Engel" gefälscht
Beim ADAC-Autopreis wurde außer der Teilnehmerzahl in diesem Jahr auch die Rangfolge gefälscht.
© Foto: imago/Lindenthaler

Die Untersuchung der Unternehmensberatung Deloitte bestätigt: Beim ADAC-Autopreis wurde außer der Teilnehmerzahl in diesem Jahr auch die Rangfolge gefälscht. Die ersten Hersteller geben ihre Preise zurück.

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Die Vertrauenskrise beim ADAC hat einen neuen Höhepunkt erreicht. Der ADAC-Autopreis "Gelber Engel" war einem externen Prüfbericht zufolge noch stärker manipuliert als anfangs angenommen. Neben der Teilnehmerzahl sei bei der Wahl zum Lieblingsauto der Deutschen in diesem Jahr auch die Rangfolge gefälscht worden, teilte der ADAC unter Berufung auf die Unternehmensberatung Deloitte am Montag mit. Es gebe zudem Anhaltspunkte dafür, dass auch in den Vorjahren ähnliche Veränderungen vorgenommen worden seien. Die genauen Ergebnisse für die Wettbewerbe der Jahre 2005 bis 2013 werden voraussichtlich in der kommenden Woche kommuniziert.

Der erste Platz für den VW Golf stimmte der Überprüfung zufolge zwar. Aber der zweite Platz hätte dem BMW 3er gebührt, der jedoch komplett aus den Top Five herausfiel. Auf Platz zwei war stattdessen der Audi A 3 genannt, der eigentlich auf den dritten Platz gehört hätte.

"Gründe für die falschen Ergebnisse sind Deloitte zufolge sowohl vorsätzliche Veränderungen als auch eine technisch fehlerhafte Verarbeitung der Daten", heißt es in der Mitteilung. "Unsere Untersuchungen haben Prozessschwächen, Fehler in der Datenverarbeitung sowie Manipulationen bei der Wahl zum 'Lieblingsauto 2014' offenbart", sagte der bei Deloitte zuständige Partner Frank Marzluf.

Für 2014 ist die Botschaft klar: Die Ergebnisse wurden verfälscht. Warum die Platzierung geändert wurde, erklärten die Wirtschaftsprüfer nicht. Der ADAC kündigte an, die Auszeichnung "Gelber Engel" werde es nicht länger geben. Abhänging von den weiteren Ergebnissen werde der ADAC nun rechtliche Schritte gegen den geschassten Kommunikationschef Michael Ramstetter vorbereiten, hieß es weiter.

Hersteller geben Preise zurück

Der VW-Konzern, Porsche, Daimler und BMW kündigten bereits an, sämtliche Auszeichnungen der vergangenen Jahre zurückzugeben. "Durch die nun nachgewiesenen Manipulationen bei der Stimmenauswertung hat der 'Gelbe Engel' des ADAC seine Glaubwürdigkeit verloren, hieß es aus München. Die Stuttgarter teilten mit, dass Publikumspreise grundsätzlich von großer Bedeutung seien. "Unabdingbare Voraussetzung hierfür ist aber, dass die Leserwahlen korrekt abläuft."

"Die Manipulationen sind ein schwerer Schlag für den gesamten ADAC. Wir sind fassungslos, dass dies in unserem Haus passieren konnte", sagte ADAC-Geschäftsführer Karl Obermair, der ebenfalls in der Kritik steht. "Wir verstehen den Unmut der Automobilhersteller und der Öffentlichkeit und bedauern zutiefst, dass wir mit den jetzt bewiesenen Manipulationen sehr viel Vertrauen verloren haben. Dafür möchten wir uns bei unseren Mitgliedern, den ADAC Mitarbeitern sowie den betroffenen Automobilherstellern in aller Form entschuldigen." (dpa)

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KOMMENTARE


Gerdi Hellmann

10.02.2014 - 16:59 Uhr

Die Standard-Pressemitteilung "Vor diesem Hintergrund habe sich alle Hersteller entschlossen, sämtliche «Gelbe Engel» der vergangenen Jahre zurückzugeben. Zum heute bekanntgegebenen Rücktritt des ADAC-Präsidenten Peter Meyer wollen sich die Unternehmen nicht äußern." berücksichtigt weder die Interessen der Kunden noch die enge Verflechtung zwischen deutscher Automobilindustrie und ADAC.


Detlef Rüdel

10.02.2014 - 18:10 Uhr

Wer etwas anderes erwartet hat, wäre mit Sicherheit ein Träumer. Jetzt werden wir demnächst erfahren, wer was dafür an Bonus erhalten hat. Dem ADAC soll und muss der Status eines e.v. entzogen werden. Reformen sind mit Sicherheit mehr als überfällig. Ich kann es nur begrüßen, dass die Hersteller ihre Preise alle zurückgeben. Wurden nicht nur diese getäuscht, sondern auch die Endverbraucher die das ggf. als Kaufentscheidung gewertet haben. Wann wird der erste Hersteller gegen den ADAC klagen?


Max Master

10.02.2014 - 18:11 Uhr

Warum die Rangfolge geändert wurde..? Was meint Ihr denn wohl..?Das ändert keiner zum Spaß - Es gibt nur 2 Antworten:1. Viel Umsatz (Werbung + Serviceverträge) = Top Platz2. Schmiergeld = Top PlatzEin "gesunder" Mix von beiden wird irgendwann zu Tage kommen.Und die lieben deutschen Hersteller werden - zu Recht - auch noch Ihr fett weg bekommen.


Martini

10.02.2014 - 18:18 Uhr

Müssen jetzt eigentlich auch die Bestechungsgelder zurück gegeben werden???? Ich würde dafür eine feierliche Überreichung vorschlagen, wo alle Hersteller das Geld zurück bekommen. Ich lach mich echt schlapp wie herrlich das runter gespielt wird.


Novotni

10.02.2014 - 19:28 Uhr

Natürlich ist eine Verfälschung ein Imageschaden. Prinzipiell ist aber eine Frage nach dem liebsten Auto eine rein akademische, denn nimmt mann die Zulassungsstatistik als Parameter, hat man, abgesehn von den Kurzzeitanmeldungen (die kann man aber für die Statistik eingrenzen), ein brauchbares Ergebnis. Denn dass sich jemand ein Auto kauft, das er gar nicht will, kann man in den meiszten Fällen ausschließen, oder?Könnte da nicht eine gezielte Kampagne wegen des Einflusses eines so großen Klubs der wahre Hintergrund sein, um ihn wegen der Autobahnmaut für Ausländer, die sich einige Politiker wünschen,aber sicher nicht den gewünschten Ertrag im Verhältnis zum nötigen Aufwand, abgesehen von der rechtlichen Situation, bringt, mundtot zu machen?Bitte vor dem Sprechen das Gehirn einschalten und fragen: wem nützt es, wem schadet es?Danke, ein ÖAMTC (ADAC Schwesterclub) Mitglied.


Markus Kohfink

10.02.2014 - 20:18 Uhr

Das ist eine einzige Farce! "...wir verstehen den Unmut der Hersteller"??? Wie bitte? Wechen Unmut denn bitte? Den Unmut von VW? Von Mercedes? Warum hat denn der ADAC betrogen? Doch nicht auf eigene Initiative hin! Die Hersteller geben dem ADAC doch die Reihenfolge vor wie die Ergebnisse auszusehen haben, das sind doch die wahren Schuldigen, das sind letztlich diejenigen, die manipuliert haben. Wer am Meisten zahlt landet am Weitesten vorne. Das liegt doch auf der Hand. Und allen Ernstes stellt sich jetzt der VW Vorstand hin und zeigt sich überrascht, und gibt die Auszeichnungen zurück, die sie sich zuvor durch ihr korruptes Verhalten geholt haben!?!? In welcher Welt leben wir denn eigentlich??? Da verliert man doch jeglichen guten Glauben!


Pagani

11.02.2014 - 08:54 Uhr

Genau das ist es: ich finde es mindestens genauso spannend, in welchem Zusammenhang die Automobilindustrie bei diesem Skandal steht.


Detlef Rüdel

11.02.2014 - 08:56 Uhr

Rangfolge gefälscht?! Wohl nicht aus nächstlicher Christenliebe, jetzt sollte man auch Ross & Reiter nennen. Dieser Verein, wird geführt wie ein Taubenzüchter e.v. aber nicht wie ein großes Unternehmen. Mit 19,0 Mio. Mitgliedern ist das der größte Verein in Europa. Aber solange jeden Monat 15.000 Mitglieder Kündigungen, gegenüber 100.000 neuen Mitgliedern stehen, kann man das wohl alles noch etwas entspannter sehen. Die Lage wird sich für den ADAC massiv verändern, wenn der Status e.v. abgesprochen wird. Dann müssen Steuern, usw. bezahlt werden. Schonungslose Aufklärung muss daher das Fazit sein. Wie viele Endverbraucher, haben auf die Aussage vom ADAC vertraut und darüber Ihre Kauf Entscheidung getroffen? Somit sind nicht nur die Hersteller betrogen worden, sondern auch die Kunden - Endverbraucher.


Betterted

11.02.2014 - 08:57 Uhr

Was für eine verlogene Aufregung und Heuchelei hier überall.Bei den sogenannten Fachzeitschriften, regt sich kaum noch jemand auf über die permanent Erstklassigen Platzierungen werbefinanzierter Testergebnisse!! Der VW Konzern lässt grüssen!!Beim ADAC redet man davon das bestimmte Herren Ihre Lieblingsmarken nach vorne gepuscht haben ??!! Kindergarten ?!?Wohl eher nicht, sondern frei nach dem Motto " 20 Millionen ist meine Lieblingsmarke" !Aber es traut sich wohl noch niemand, diese Tatsache an zu sprechen.In diesem SinneIhr Betterted


N.Eutrum

11.02.2014 - 09:03 Uhr

Ich hab es in diesem Zusammenhang schon mal geschrieben und schreibe es hiermit wieder: Für wen ??? Zu wessen Gunsten ??? Was hat der ADAC davon, gewisse Hersteller besser zu positionieren - das haben die doch nicht ohne Grund / ohne Gegenleistung gemacht ! Das war doch nie im Leben Eigennutz die Rangfolge zu manipulieren...


Karl-Heinz Scherer

11.02.2014 - 10:07 Uhr

Mal abgesehen davon, dass eine lückenlose und transparente Aufklärung aller Vorhalte stattfinden muss ! - der ADAC soll ab jetzt seinen Kernaufgaben nachkommen, die (fraglichen) Tests weglassen und ohne 'Verquickungen' jeglicher Art tätig sein. Nur so besteht die Chance für eine Wiedergutmachung. Und - das mit neuen Leuten in den zutreffenden Positionen.


Schröder

11.02.2014 - 10:09 Uhr

Man kann wirklich nur darauf hoffen das alles ans Licht kommt.Welcher Hersteller hier was und wieviel gezahlt hat.Dann würde, so hoffe ich , endlich mal die Maske des Unfehlbaren und perfekten " Welt- Autos" heruntergerissen werden.Wir aus der Branche wissen ja um die Dünnheit des Wassers mit welchem dort gekocht wird, aber so würden ja evtl.auch die Käufer erkennen das dort Durchschnittskost zu First-Class Preisen angeboten wird...


Derock

11.02.2014 - 11:40 Uhr

Warum sollte VW den Preis nicht zurückgeben ? Ganz offensichtlich wurde der Tiguan gegenüber dem 5er BMW benachteiligt und aus der Wertung genommen. Die einzig korrekte Plazierung war doch die des Golf. Der 3er BMW ist, laut ZEIT / Deloitte, lediglich aufgrund eines Onlinerechenfehlers aus dem Ranking gefallen. Die einzige Manipulation ging also von BMW aus (bewusster Tausch Tiguan gegen 5er). Ich als VW/Mercedes/Opel und Co. würde denen das Ding vor die Haustür werfen ! Nein nicht dem ADAC, sondern in München vor den 4-Zylinder.


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