Daimlers Transporter-Sparte hofft 2016 auf ein Ende des Abwärtstrends in China. "Wir werden den Absatz in diesem Jahr insgesamt stark steigern", sagte Volker Mornhinweg, Chef von Mercedes-Benz Vans, am Dienstag in Stuttgart. Daimler bringt demnächst die V-Klasse und den Vito auf den chinesischen Markt. Die Verkäufe in dem Segment waren dort 2015 um 44 Prozent auf 7.200 Fahrzeuge abgesackt. Der chinesische Partner im Autogeschäft, BAIC, hatte jüngst angekündigt, sich in Daimlers Transporter-Joint-Venture Fujian Benz einzukaufen.
China ist bislang ein eher kleiner Markt im Transporter-Geschäft. Gut zwei Drittel der weltweit 321.000 Fahrzeuge wurden auch im vorigen Jahr in Westeuropa verkauft. Nach einem Plus von neun Prozent 2015 rechnet Mornhinweg auch 2016 mit einem "deutlichen" Absatzwachstum. Den stärksten Sparten-Zuwachs verbuchte Daimler im vergangenen Jahr in Nordamerika. In den USA legte das Unternehmen vor allem dank des Vito, der dort auf den Namen "Metris" hört, um 25 Prozent zu.
Nicht nur beim Absatz erreichte das Geschäftsfeld 2015 neue Bestwerite. Der Umsatz legte um 15 Prozent auf 11,5 Milliarden Euro zu, das Ergebnis stieg sogar um fast ein Drittel auf 880 Millionen Euro. Mornhinweg: "2015 haben wir erfolgreich nachgelegt und die Rekordwerte von 2014 deutlich übertroffen." Dies sei eine "Spitzenleistung" des gesamten Teams gewesen.
Für das laufende Jahr erwartet der Manager eine Fortsetzung der positiven Geschäftsentwicklung. Zu dem im vergangenen Jahr angekündigten Pick-up-Projekt nannte er keine weitere Details nicht. Mercedes will bis zum Ende des Jahrzehnts mit Renault-Nissan mittelgroße Pick-ups verkaufen.
Einen Markt für Transporter mit Elektromotor sieht Mornhinweg erst in fünf Jahren. 2012 hatte Daimler einen Transporter mit E-Antrieb auf den Markt gebracht, das Angebot aber mangels Nachfrage eingestellt. "Ich persönlich gehe davon aus, dass es nur eine Frage der Zeit ist, bis sich Elektromobilität durchsetzt", meinte Mornhinweg. (dpa)