Mitten in der tiefen Absatzkrise hat der Autobauer Opel am Samstag am Stammsitz Rüsselsheim sein 150-jähriges Firmenjubiläum gefeiert. "Wir hätten uns eine bessere Zeit gewünscht, um den Geburtstag zu feiern, denn Opel fährt gerade auf einer holprigen Strecke in einem schwierigen wirtschaftlichen Umfeld", sagte der Gesamtbetriebsratsvorsitzende Wolfgang Schäfer-Klug. Den Stolz auf die Tradition und die lange Erfolgsgeschichte lasse er sich dadurch aber nicht nehmen: "Wir verstehen diese Krise als Chance." Opel werde auch sein nächstes Jubiläum in 25 Jahren noch feiern.
Opel-Interimschef Thomas Sedran gab zwar zu, dass Opel auch durch eigene Fehler in die aktuelle Krise geraten sei. Er machte den Beschäftigten aber Mut: "Wir werden wieder neue Höhen erklimmen." Die herausragende Rolle auf dem Weg "zurück in die Champions League" werde eine Produktoffensive spielen. "Allein bis 2016 investieren wir mehrere Milliarden Euro und bringen 23 neue Modelle und 13 neue Motoren auf den Markt", sagte Sedran. Den Anfang machen der kleine Geländewagen Mokka und der Stadtflitzer Adam, der im Oktober zu den Händlern kommt.
Bis zum Mittag kamen nach Unternehmensangaben rund 20.000 Gäste zum Stammsitz der Adam Opel AG, um einen Einblick in die lange Geschichte des Traditionsunternehmens zu bekommen. Zur Feier liefen die Bänder, damit die Gäste Einblicke in die Fertigung in Presswerk, Karosseriewerk und die Endmontage erhalten konnten.
Firmengründer Adam Opel hatte im August 1862 in Rüsselsheim mit dem Bau von Nähmaschinen begonnen. Später kamen Fahrräder und Motorräder hinzu, nach Adam Opels Tod auch Automobile. Das Unternehmen entwickelte sich zu einem der größten Autohersteller in Europa und gehört seit 1929 zum US-Konzern General Motors (GM). (dpa)