Eine Schließung des Opel-Werks Bochum steht für die IG Metall und die Betriebsräte des Autoherstellers nicht zur Diskussion. Die Arbeitnehmervertreter wiesen am Donnerstag in Frankfurt einen Bericht des "Wall Street Journal" zurück, demzufolge die Konzernmutter General Motors (GM) sich in den laufenden Verhandlungen auf die Schließung des Werks festgelegt haben soll. GM benötige einen mit der Gewerkschaft abgestimmten Schrumpfplan, um den Investoren ein Signal zu geben, dass man die Verluste aggressiv eindämme, berichtete die Finanzzeitung unter Berufung auf Kreise.
"Wir verhandeln gemeinsam über eine Perspektive für alle Standorte über 2016 hinaus", erklärte hingegen Opel-Gesamtbetriebsratschef Wolfgang Schäfer-Klug. Wenn es bei GM bereits Entscheidungen gäbe wie die berichteten, gäbe es keine Verhandlungen mit der IG Metall und dem Gesamtbetriebsrat. Es sei für die Beschäftigten und Kunden von Opel unerträglich, dass sie ständig durch öffentliche Gerüchte verunsichert würden.
"Wir verhandeln nicht über Schließungen", sagte der Bochumer Betriebsratschef Rainer Einenkel. Ergebnis der Verhandlungen könne nur sein, dass es eine Zukunft für alle Werke über 2016 hinaus gebe. "Dazu gehört selbstverständlich auch eine Perspektive für das Bochumer Werk als Fahrzeugproduzent und die dort derzeit 4.200 Beschäftigten."
Bei Opel/Vauxhall laufen derzeit intensive Verhandlungen mit Gewerkschaft und Betriebsrat über die Sanierung des Unternehmens angesichts der Absatzkrise in Europa. Das Opel-Management hatte zuletzt vor allem die Wachstumsaussichten in Russland betont. Die GM-Tochter verliert seit Jahren hohe Millionenbeträge in Europa. Aktuell gibt es in allen deutschen Werken außer Bochum wegen fehlender Aufträge Kurzarbeit. (dpa)
hans j.