Knalleffekt in Detroit: Überraschend zeigt Ford auf seiner Heimatmesse die Neuauflage des Supersportwagens GT. Der Mittelmotor-Bolide soll Anfang 2016 auf den Markt kommen – 50 Jahre nach dem legendären Le Mans-Sieg seines Vor-Vorgängers. Mit Karbon-Karosserie, mehr als 600 PS und Hinterradantrieb sowie einem gelungenen Design-Mix aus Retro und Moderne tritt er dann gegen Ferrari 458 Italia, Lamborghini Huracan und Porsche 911 Turbo an.
Vorbild bei Design und Namensgebung ist der Rennwagen GT40, mit dem Ford 1966 die Vormachtstellung von Ferrari bei den 24 Stunden von Le Mans gebrochen hat. Von dem flachen Mittelmotorwagen wurden auch einige Exemplare mit Straßenzulassung gebaut. Anlässlich der 100-Jahr-Feier der Marke gab es bereits einmal eine Neuauflage unter dem Namen GT.
Nun geht der Klassiker zum dritten Mal an den Start. Im bekannten Mittelmotor-Flunder-Design mit vergleichsweise kurzer Fronthaube, knapp geschnittener Fahrerkabine und aerodynamischem Heck. Als besonderen Hingucker gibt es diesmal Scherentüren für den leichteren Einstieg. Bei den Vorgängern zogen sich die konventionell angeschlagenen Portale zu diesem Zweck noch weit ins Dach hinein.
Sechs statt acht Zylinder
Ebenfalls ein Blickfänger: der typische Motorenguckkasten am Heck. Hatte das Urmodell einen V8-Sauger und der erste GT einen V8-Kompressormotor, sorgt bei der Neuauflage ein V6-Biturbo für Vortrieb. Der 3,5-Liter-Motor stammt von einem Renntriebwerk ab und soll mehr als 600 PS liefern. Seine Kraft leitet er über ein Doppelkupplungsgetriebe an die Hinterräder.
Leistungsdaten nennt Ford noch nicht, die Höchstgeschwindigkeit dürfte aber deutlich oberhalb von 300 km/h liegen, die Spurtzeit im Bereich von drei Sekunden. Auch, weil das Gewicht dank Karbon-Karosserie und Alu-Korsett relativ gering ausfallen dürfte. Damit der Supersportler trotzdem die Bodenhaftung behält, gibt es eine ausgeklügelte Aerodynamik und einen aktiven Heckspoiler.
Der Produktionsstart des Ford GT ist für Ende 2015 angekündigt. Danach soll er auf ausgewählten Märkten – darunter auch Deutschland – erhältlich sein. Der Preis ist noch nicht bekannt. Für den Vorgänger wurden rund 170.000 Euro fällig, der Neue dürfte eher teurer werden. (sp-x)
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Michael Kühn