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Studie: Automobilzulieferer behaupten sich in schwierigem Umfeld

25.08.2022 10:18 Uhr | Lesezeit: 6 min
Studie: Automobilzulieferer behaupten sich in schwierigem Umfeld
Bosch hat 2021 rund 78,7 Milliarden Euro Umsatz gemacht. 
© Foto: Bosch

Die weltweiten Top-Lieferanten haben die Corona-Krise besser gemeistert als erwartet. 2021 konnten sie sowohl die Umsatzrückgänge des Vorjahres aufholen als auch ihre Profitabilität deutlich steigern. Darauf ausruhen sollten sich die Unternehmen aber nicht.

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Die Top-Automobilzulieferer haben die Corona-Krise besser überstanden als erwartet. Wie eine aktuelle Studie von Strategy&, der Strategieberatung von PwC, belegt, legten Bosch, ZF, Conti und Co. 2021 um 15 Prozent zu und erreichten einen Gesamtumsatz von 898 Milliarden Euro. Damit übertrafen sie sogar knapp das Vorkrisenjahr 2019, in dem der Umsatz bei 893 Milliarden Euro lag.

Die größten deutschen Lieferanten steigerten demnach ihren Umsatz um 7,5 Prozent auf 191 Milliarden Euro. Zudem verbesserte die gesamte Branche ihre Profitabilität: Das beste operative Ergebnis erzielten die Zulieferer aus Europa (ohne Deutschland) mit einer EBIT-Marge von 7,6 Prozent. Die deutschen Unternehmen kamen auf 4,1Prozent.

Trotz der robusten Entwicklung im vergangenen Jahr arbeite der Industriezweig weiterhin zu kapitalintensiv, sagte Henning Rennert, Studienautor und Partner bei Strategy& Deutschland. Angesichts der aktuellen Zinswende werde das zum Problem.

Den Angaben zufolge wuchs das eingesetzte Kapital in den vergangenen Jahren in fast allen Regionen stärker als der Umsatz – unabhängig von konjunkturellen Schwankungen. Am deutlichsten trifft das auf Asien zu. Die größten deutschen Zulieferer hätten ihren Kapitaleinsatz im internationalen Vergleich am besten im Griff, hieß es.

Transformation der Branche beschleunigt sich

Währenddessen schreitet die Transformation der Branche voran: Allein im vergangenen Jahr drängten laut Rennert zehn neue, schlagkräftige Player in die Liste der 100 größten globalen Zulieferer und verdrängten angestammte Traditionsunternehmen. "Die Transformation der Zuliefererindustrie hat sich erneut beschleunigt und eröffnet den Unternehmen neben großen Herausforderungen eine einmalige Chance, Strukturen neu zu denken und ihr Betriebsmodell fit für die Zukunft zu machen", sagte er.

Um die massiven Verschiebungen zu meistern, müssen die Zulieferer aus Sicht des Experten in innovative Technologien investieren und weniger kapitalintensive Betriebsmodelle etablieren. Der Trend gehe dabei eindeutig Richtung Elektronik und Software. Forschung und Entwicklung allein reichten allerdings nicht mehr aus. Stattdessen brauche es "business-led innovations", die sich auch positiv im Ergebnis widerspiegelten.

Während die Zulieferer-Branche 2021 insgesamt wachsen konnte, hat das erste Corona-Jahr 2020 bei einigen Unternehmen tiefe Spuren in der Eigenkapitalausstattung hinterlassen. Rennert: "Die aktuelle Inflation kann diese weiter verschärfen, sofern die Kostensteigerungen nicht ausgeglichen werden." Die größten deutschen Zulieferer hinkten bei der Eigenkapitalquote im weltweiten Vergleich hinterher. Machte sie 2018 noch 36 Prozent aus, lag sie 2021 bei nur noch 27 Prozent. Gleichzeitig hätten sich die zehn größten Branchenunternehmen schneller erholt, den Abstand zu ihren direkten Verfolgern weiter erhöht und schneller Eigenkapital aufgebaut – sie seien bereit für den nächsten Wachstumssprung.

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