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Stefan Quandt und Susanne Klatten: Die Konzernlenker bei BMW

07.03.2016 00:08 Uhr
Die Geschwister Stefan Quandt und Susanne Klatten mit ihrer mittlerweile verstorbenen Mutter Johanna Quandt.

Als BMW-Erben beziehen Susanne Klatten und Stefan Quandt ihr Einkommen vor allem aus dem Verkauf großer Autos. Einen Teil stecken sie in Windenergie, Solaranlagen und Stiftungen. Manchmal mit Gewinn.

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Die Geschwister Stefan Quandt und Susanne Klatten gehören nach Schätzungen des US-Wirtschaftsmagazins "Forbes" zu den reichsten Deutschen. Laut den Angaben, die auf eigenen Recherchen des Blattes beruhen, sollen sie zuletzt auf ein gemeinsames Vermögen von rund 34,1 Milliarden Euro gekommen sein. Zusammen gehören ihnen 47 Prozent der BMW-Aktien, darüber hinaus einige weitere Unternehmen.

Der Wirtschaftsingenieur und die Betriebswirtin sind nicht bloß Erben eines riesigen Vermögens, sondern aktive Unternehmer. Bei BMW bestimmen letztlich sie den Kurs: Ihr Aktienpaket reicht für eine Mehrheit auf jeder Hauptversammlung, beide sitzen seit 1997 im Aufsichtsrat, Stefan Quandt ist seit 1999 stellvertretender Vorsitzender des Kontrollgremiums. 

Das Engagement der Familie bei BMW werde "nach dem gemeinsamen Willen aller auf lange Sicht" fortgeführt, hatte Stefan Quandt bei einem seiner seltenen öffentlichen Auftritte 2010 in München im Beisein seiner Schwester und seiner inzwischen gestorbenen Mutter Johanna angekündigt. Einhellig loben Analysten heute die Stabilität, die die beiden Ankeraktionäre dem Konzern verleihen. Warum BMW mit enormen Investitionen Vorreiter bei der Elektromobilität in Deutschland ist, mag ein Blick auf die übrigen Geschäfte der Geschwister erklären.

Dem 49-jährigen Stefan Quandt, der mit seiner Familie in Bad Homburg lebt, gehört unter anderem die Photovoltaik-Firma Solarwatt. Seine Schwester hält Beteiligungen am Windkraftanlagenbauer Nordex und an dem Karbonfaser-Produzenten SGL Carbon, der den Rohstoff für die leichte Karosserie der BMW-i-Elektroautos liefert.

Beträge in Milliardenhöhe muss man investieren

Beträge in Milliardenhöhe, wie sie sie etwa aus dem Verkauf der Pharmasparte ihres Chemiekonzerns Altana erhalten habe, müsse man investieren: "Das ist eine Chance, und es ist auch eine wundervolle Aufgabe", sagte Susanne Klatten im September dem Magazin "Stern". "Das ist ja nichts, was man ausgeben kann." 

Die 53-Jährige, die drei Kinder hat und in München lebt, hat bei Bad Tölz ein Bildungszentrum gestiftet, in dem Schüler mit der Natur in Berührung kommen sollen. Mit der Stadt München und dem Freistaat Bayern plant sie jetzt ein Innovations- und Gründerzentrum, in dem Startups, etablierte Unternehmen und Wissenschaftler an "Smart City"-Lösungen arbeiten. Damit Großstädte lebenswert bleiben, brauche es neue Technologien für Verkehr und Energie, sagte sie bei der öffentlichen Vorstellung im Februar.

Die Kosten für Bau und Betrieb übernimmt das von ihr gegründete Zentrum für Innovation und Gründung an der TU München. Dort hatte die BMW-Erbin unlängst Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) empfangen. 

Klatten tritt häufiger als ihr Bruder öffentlich auf. Als Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel im vergangenen Jahr Ideen suchte, um Unternehmensgründern Geld zu beschaffen, leitete sie eine Arbeitsgruppe und forderte, in Deutschland sollten pro Jahr 20 Wachstumsunternehmen an die Börse gelangen. An Ideen mangele es nicht - nötig seien bessere Rahmenbedingungen. (dpa)

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