BMW-Chef Harald Krüger zeigt sich optimistisch, dass der Staat den Verkauf von Elektroautos bald subventioniert. Finanzielle Anreize seien wichtig, ein hoher Steuernachlass oder eine direkte Kaufprämie würden die Nachfrage erhöhen, sagte Krüger am Dienstag auf dem Autosalon in Genf und fügte hinzu: "Wir sind in guten Gesprächen mit der Bundesregierung. Wir sind positiv gestimmt." Allerdings funktioniere Elektromobilität nur, wenn auch die Lade-Infrastruktur und die Reichweite der E-Autos stimme. Für April sei ein Termin mit der Bundeskanzlerin vereinbart.
"Wir erleben bei BMW keinerlei Veränderung im Diesel-Verkauf", sagte Krüger in Hinblick auf die Folgen des Abgasskandals bei VW. Aber die bevorstehende Verschärfung des Testzyklus werde BMW in den nächsten Jahren einen hohen dreistelligen Millionenbetrag kosten. Im Jahr 2020 werde der Dieselmotor noch von "fundamentaler Bedeutung" sein, aber es werde immer schwerer und teurer, ihn noch effizienter zu machen. Wenn der Gesetzgeber die Vorgaben verschärfe, werde sich das auch auf die Nachfrage auswirken.
BMW erwartet in diesem Jahr ein etwas langsameres Wachstum als 2015. Er rechne mit "ein Absatzwachstum im niedrigen einstelligen Prozentbereich", sagte Krüger. Im vergangenen Jahr hatte der Konzern seine Autoverkäufe um etwas mehr als sechs Prozent auf 2,25 Millionen Wagen gesteigert. "Der Februar ist bis dato ganz gut gelaufen", sagte Krüger. In China kämen ab April wichtige Modelle auf den Markt, dort erwarte er im zweiten Halbjahr einen stärkeren Zuwachs und auf Jahressicht ebenfalls ein Verkaufsplus im niedrigen einstelligen Bereich.
Von Daimler wolle sich BMW nicht überholen lassen: "Unser Anspruch ist klar, Nummer eins zu sein", sagte Krüger. Mercedes hatte im Januar mehr Autos verkauft als der bisherige Marktführer. Krüger sagte: "Abgerechnet wird am Ende" des Jahres. (dpa)
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