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"Stattliches Minus": Brexit macht Ford zu schaffen

03.04.2018 14:14 Uhr
"Stattliches Minus": Brexit macht Ford zu schaffen
Ford-Deutschland-Chef Gunnar Herrmann
© Foto: Ford

Auch für das laufende Jahr rechnet der Autobauer mit beträchtlichen Verlusten durch den angekündigten EU-Austritt Großbritanniens.

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Der Brexit kommt Ford Europa teuer zu stehen. Allein im vergangenen Jahr seien dem Unternehmen durch den angekündigten EU-Austritt Großbritanniens Verluste von 600 Millionen US-Dollar (rund 490 Millionen Euro) entstanden, sagte Ford-Deutschland-Chef Gunnar Herrmann dem "Handelsblatt" (Dienstag). Auch 2018 rechne der Konzern mit einem "stattlichen Minus durch das schwache Pfund". Da die Währung wegen Unsicherheit über den Brexit nachgegeben hat, erleiden Firmen Einbußen, wenn sie Erlöse in Pfund etwa in Dollar umrechnen.

Sorgen bereitet dem Manager vor allem die Möglichkeit eines harten Brexits, bei dem Großbritannien den europäischen Binnenmarkt verlassen würde. "Für uns ist das deshalb so problematisch, weil wir einen hohen internen Austausch zwischen der Produktion in Großbritannien und unseren Werken auf dem Kontinent haben", sagte der Manager. So würden alle Dieselmotoren in Großbritannien gebaut. In Köln und Saarlouis würden sie dann in die Autos eingebaut und die Rechtslenker-Modelle würden dann wieder zurück auf die Insel gebracht. Hier drohe "eine unglaublich hohe Zollbelastung".

Bei einem Umsatz von 29,7 Milliarden Dollar erzielte Ford Europa 2017 nur ein operatives Ergebnis von 234 Millionen Dollar. Dennoch glaubt Herrmann nicht, dass Ford Europa ein ähnliches Schicksal wie der europäischen General-Motors-Tochter Opel droht, die im vergangenen Jahr an die PSA-Gruppe verkauft wurde. Die Situation sei schon deshalb nicht vergleichbar, weil General Motors mit Opel eine separate Marke verkaufen konnte. Das gehe bei Ford nicht. "Ford Europa zu verkaufen wäre ziemlich schwierig und teuer. Das würde ich also ausschließen", sagte Herrmann. Dennoch müsse die Profitabilität des Unternehmens unbedingt wieder besser werden. "Bis 2022 würde ich keinen Grund sehen, warum wir nicht profitabel sein können", sagte er. (dpa)

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