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Staatsanwaltschaft: Daimler-Dienstleister im Visier

08.08.2013 09:20 Uhr
Daimler Konzernzentrale in Stuttgart
Der Ärger um Werkverträge bei Daimler zieht weitere Kreise.
© Foto: Sascha Schuermann/ ddp

Die Staatsanwaltschaft Stuttgart ermittelt gegen Dienstleister des Autobauers, weil sie Werkverträge genutzt haben sollen, um Löhne zu drücken. Geprüft wird auch, ob sich die Schwaben dabei strafbar gemacht haben.

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Neues Kapitel in der Debatte um Werkverträge bei Daimler: Die Staatsanwaltschaft Stuttgart ermittelt gegen Dienstleister des Autobauers, weil sie Werkverträge genutzt haben sollen, um Löhne zu drücken. "Wir haben Ermittlungsverfahren gegen Dienstleister der Firma Daimler wegen der Problematik von Scheinwerkverträgen eingeleitet", sagte ein Sprecher der Behörde am Donnerstag in Stuttgart und bestätigte entsprechende Medienberichte.

Nach Angaben der Staatsanwaltschaft wird auch geprüft, inwieweit Daimler sich dabei strafbar gemacht hat. Ein Ermittlungsverfahren gegen den Autobauer gibt es aber nicht. Eine Daimler-Sprecherin betonte: "Wir gehen davon aus, dass sich unsere Lieferanten an Recht und Gesetz halten." Man beobachte derzeit aber, wie sich der Sachverhalt entwickle.

Die "Reutlinger Nachrichten" hatten zuvor berichtet, bei einem der Daimler-Dienstleister arbeiteten Testfahrer für Stundenlöhne von 3,80 Euro. Die Staatsanwaltschaft wollte das nicht kommentieren. Anlass für die Ermittlungen waren den Angaben zufolge Prüfungen vom Zoll in Sachen Schwarzarbeit. Dieser hatte den Verdacht daraufhin gemeldet.

Der Autobauer hatte in letzter Zeit häufiger Ärger mit dem Thema Werkverträge: Anfang des Monats befand das Stuttgarter Landesarbeitsgericht, dass Daimler zwei IT-Experten über Scheinwerkverträge beschäftigte. Unabhängig davon war der Dax-Konzern in die Kritik geraten, weil er nach Recherchen des SWR über Werkverträge an den Fließbändern Menschen beschäftigen soll, die ihr Gehalt mit Hartz IV aufstocken müssten. Der Autobauer hatte der Darstellung des Senders damals widersprochen. (dpa)

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KOMMENTARE


Michael Martin

08.08.2013 - 17:42 Uhr

Hallo? Was ist mit Audi? Was ist mir BMW? Was ist mit VW? Steckt alle in einen Sack und hat mit dem Knüppel drauf - man trifft immer den Richtigen!


Dieter M. Hölzel

09.08.2013 - 10:10 Uhr

Michael Martin,auch wenn Sie die ü b l e n " Beschäftigungspraktiken "richtig beschreiben, löst dies leider das Problem des Menschhandels nicht im Ansatz. Dazu diese Zeitarbeiter " firmen " die sich an denLöhnen bereichern und staatliche Arbeitsagenturen unfähig sind, weil sieArbeitssuchende als Bittsteller Menschen zweiter/ditter Klasse behandelnsinkt die Kaufkraft ständig. Hier hat die SPD, als Partei der Arbeiterdiese verraten, sitzen doch viele aus der Politik in den Aufsichtsrätender Firmen, z.Bsp. der Herr Kanzlerkandidat bei Heckler & Koch, wo dochWaffen in Krisengebiete nicht geliefert werden sollen, sagte er, derHerr Kanzlerkandidat. 400.- Euro Jobber und Aufstocker sind aber auch dort beschäftigt, ein toller SOZI ist das ?


Michael Kühn

09.08.2013 - 14:48 Uhr

Hallo Herr Hölzel, Die H & K -Thematik ist doch nur die Spitze vom Eisberg... Im Übrigen wundert es mich wirklich, warum gegen Daimler nicht auch ein Ermittlungsverfahren gestartet wurde. (Wenn Sie, ich oder wer auch immer "Schwarz-Arbeiter" beauftragen, hängen wir mittendrin im Ermittlungsverfahren...) Mal eine böse Frage von mir; welche Lobbyisten aus der Politik haben hier wohl ihre "Fäden gezogen/gestrickt" oder wurden "indirekt" (z.B. durch Parteispenden) gekauft? (Die H&K-Thematik hatte ich intensiv verfolgt) Leider sehe ich auch ähnliche Kuriositäten von Teilnehmern aus anderen Parteien. Und wenn z.B. ganz klar und eindeutig mit diesem Daimler-Thema ein neues Zeichen gesetzt werden könnte, so hätte das auch Auswirkungen auf sämtliche Andere Hersteller; sogar Branchenübergreifend. Und wenn alle wieder Geld verdienen + davon ihren Lebensunterhalt bestreiten können, geht es unserem Binnenmarkt auch irgendwann wieder richtig gut...


andra

09.08.2013 - 17:05 Uhr

Es ist schade, dass milliardenschwere Konzerne sich zu derlei Praktiken genötigt sehen. Die Ursachen liegen sicher zum einen in überzogener Besitzstandswahrung der Stammbelegschaften, vertreten durch ihre Betriebsräte und zum anderen vor allem in völlig überzogenen Gewinnerwartungen der "institutionellen und privaten" Aleger, denen die Konzernchefs gerecht werden müssen. Die Jagd nach immer mehr Profit und immer höherer Effizienz macht die DAX-Unternehmen zunehmend zu reinen Geldmaschinen mit schwindendem sozialen Verantwortungsbewußtsein. Ohne eine wirkliche unternehmerische 'Seele' verkommen soziale und menschliche Werte, sprachlich schon bezeichnend oft zu "weichen Faktoren" abgewertet, zu reinen Marketing-Hohlformeln.


Daniel W.

12.08.2013 - 09:39 Uhr

Das ist Kapitalismus in reinform. Und so wird er auch schon seid der Industrialisierung gelebt.Henry Ford hat nich aus Lust und Liebe die Fließbandfertigung eingeführt, er wollte "mächtig Mäuse" machen. Da gibt es ein tolles Buch (...), nennt sich "ganz unten" und was dort beschrieben wurde gilt heute auch noch.Also beschweren wir uns nicht, Malochen für 3,50 die Stunde, bis wir 80 sind und fallen dann tot am Schreibtisch um.Wasser predigen und Wein saufen, das ist unsere schöne bunte Welt.


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