Während Volkswagen auf dem deutschen Markt im Sog des Abgas-Skandals mit einem Einbruch zu kämpfen hat, blickt die Tochter Skoda auf eine solide Entwicklung. Nach dem ersten Halbjahr 2016 liegt der Pkw-Marktanteil der tschechischen Marke bei 5,6 Prozent und damit auf Vorjahresniveau. Auch der Dieselanteil ist mit 43,2 Prozent stabil. Zum Vergleich: In der ersten Jahreshälfte 2015 betrug er 44,5 Prozent.
Imelda Labbé geht sogar davon aus, dass Skoda bis zum Jahresende noch weiter aufholen wird. Denn der Superb sorgt für gute Auftragseingänge. "Die Nachfrage nach unserem Flaggschiff übertrifft unsere kühnsten Erwartungen", sagte die scheidende Deutschland-Chefin am Donnerstag in Klettwitz bei Dresden am Rande einer Vorstellung der neuen Skoda-Assistenzsysteme. "Mit mehr als 13.000 neu zugelassenen Modellen hat sich unser Newcomer in seinem Segment bis einschließlich Juni von Rang zwölf auf Platz sieben katapultiert und renommierte Wettbewerber wie Opel Insignia und Ford Mondeo überholt." Insgesamt lägen die Auftragseingänge der Marke hierzulande per Juni auf dem Rekordniveau von 34.659 Fahrzeugen.
Hersteller überdurchschnittlich profitabel
Die Managerin verwies auch darauf, dass sich Skoda nicht am Rennen um Marktanteile um jeden Preis beteilige. Der Eigenzulassungsanteil liege mit rund 21 Prozent im Branchenvergleich sehr niedrig. "Wir verfolgen auch in Deutschland die Strategie, gesund zu wachsen", sagte sie. "Damit leisten wir einen Beitrag zur überdurchschnittlichen Profitabilität unserer Marke." Mit einer operativen Rendite von 9,3 Prozent läge Skoda Auto im Markenverbund von Volkswagen im ersten Quartal 2016 auf Platz zwei – hinter Porsche.
Dabei sei die Marke derzeit sogar noch etwas geschwächt, weil nach dem Auslauf des Roomster ein Modell in der Palette fehle, betonte Labbé. Mit dem Start des Kodiaq in 2017 werde Skoda aber sein SUV-Angebot verstärken und so auch wieder weiter wachsen können. Labbé wird die Markteinführung aber nicht mehr begleiten. Zum 1. September wechselt sie zum Mutterkonzern und wird bei Volkswagen das globale Aftersales-Geschäft verantworten (wir berichteten). Der Importeur wird dann von Frank Jürgens geführt, bisher Leiter Service der Marke VW Pkw in Deutschland. (dp)