Bei der Entwicklung selbstfahrender Autos müssen aus Sicht der Verbraucherzentralen Haftungsfragen und Datenschutz eine zentrale Rolle spielen. "Der Verbraucher muss sich darauf verlassen können, dass sich das System an die Verkehrsregeln hält - und wenn doch etwas schiefläuft, er nicht zur Verantwortung gezogen wird", sagte Verkehrsexpertin Marion Jungbluth vom Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) der Deutschen Presse-Agentur. Wenn der Fahrer immer Angst haben müsse, dass das Auto etwa zu schnell fahre oder gar einen Unfall baue, sei "natürlich der Komfort-Effekt gleich Null".
Die Verbraucherschützer sehen auch die Gefahr, dass die Daten, die das Auto speichert, nicht ausreichend vor Zugriff zum Beispiel durch Hacker geschützt sind. "Diese Daten können natürlich eine ganze Menge darüber erzählen, was ein Verbraucher so in seinem Alltag macht: wo er hinfährt, wie lange er im Auto sitzt, ob er gerne schnell fährt, ob er regelmäßig bestimmte Fahrten macht - das sind alles Daten, die schnell sehr sensibel werden", schilderte Jungbluth. Mit Sorge sieht sie auch Bestrebungen der Automobilindustrie, die Daten zentral bei sich zu speichern. Das würde eine Monopolstellung schaffen.
In einer Umfrage im Auftrag des vzbv gaben jeweils knapp zwei Drittel an, Bauchschmerzen bei der Haftung (63 Prozent) oder Datensicherheit (62 Prozent) zu haben. Automatisiertes und vernetztes Fahren steht im Mittelpunkt der Automesse IAA, die diese Woche in Frankfurt beginnt. (dpa)