Der ADAC hat sich mit seinen angekündigten Reformschritten Aufschub bei der Entscheidung über seinen Status als eingetragener Verein verschafft. "Man muss die neue Lage in den Entscheidungsprozess einbeziehen", sagte die Sprecherin des Amtsgerichts München, Monika Andreß, am Montag. Bei dem Gericht ist eine Prüfung des ADAC-Vereinsstatus anhängig.
Das Amtsgericht werde den Autoclub zunächst auffordern zu erläutern, welche Veränderungen und welche konkreten Schritte geplant seien. "Auf dieser Grundlage wird dann über das weitere Vorgehen entschieden werden", heißt es in der Mitteilung des Gerichts. Die vom ADAC-Vorstand angekündigten strukturellen Reformen und deren tatsächliche Umsetzung seien "entscheidungsrelevant".
Am Samstag hatte der ADAC sein über viele Monate hin entwickeltes Zukunftskonzept von seinen Regionalverbänden absegnen lassen (wir berichteten). Mit der "Reform für Vertrauen" will der Club aus der schwersten Krise seiner Geschichte kommen.
Neue Struktur
Kern der neuen Struktur ist eine Trennung der wirtschaftlichen Aktivitäten des ADAC von dem Verein, sie werden in eine Aktiengesellschaft ausgegliedert. Damit will der ADAC seinen Vereinsstatus erhalten. Der Vereinsstatus spart dem ADAC viele Millionen Euro Steuern im Jahr und ermöglicht ihm, die Pannenhilfe deutlich günstiger anzubieten als Versicherungskonzerne.
Das Amtsgericht München prüft seit dem 22. Januar 2014, ob der ADAC mit seinen fast 19 Millionen Mitgliedern überhaupt noch ein Verein ist oder ein Wirtschaftskonzern. Dazu seien in den vergangenen Monaten Stellungnahmen des ADAC eingeholt und Tochterfirmen im In- und Ausland überprüft worden, sagte Andreß. Insbesondere sei untersucht worden, wie Gewinne verwendet wurden und in welchem Verhältnis sie zu den Mitgliedsbeiträgen stehen. (dpa)
Rudi