Eine Woche vor der ADAC-Hauptversammlung bekommt der Autoclub gute Noten für seinen geplanten Umbau. "Der ADAC wird ein sehr umfassendes und konsequentes Reformprogramm vorlegen", sagte die Vorsitzende von Transparency International Deutschland, Edda Müller, der "Welt am Sonntag". "An einigen Stellen wird das den Verein auch Geld kosten." Müller gehört dem unabhängigen Beirat an, den der ADAC nach dem Skandal um Fälschungen beim Autopreis "Gelber Engel" zur Aufarbeitung der Krise einsetzte.
Am 6. Dezember sollen Mitglieder und Delegierte des Vereins in München über das Reformpaket abstimmen, das unter Führung des kommissarischen Präsidenten August Markl erarbeitet wurde. Erwartet wird, dass der ADAC einige Geschäftsfelder auslagert, um Interessenkonflikte zu vermeiden. Seinen steuermindernden Vereinsstatus will der Autoclub behalten.
Dass Markl sich zur Wahl als Präsident stellt, begrüßt der Beirat. "Er steht für die Erneuerung des ADAC", sagte Müller. "Seine Wahl wird damit auch zu einer Abstimmung über die Reformfähigkeit des Vereins werden."
Einigung mit Ex-Pressechef
Unterdessen hat such der ADAC nach monatelangen Auseinandersetzungen mit seinem fristlos gekündigten Pressechef Michael Ramstetter geeinigt. Ramstetter habe Schadenersatz geleistet, sagte eine ADAC-Sprecherin am Montag in München und bestätigte damit einen Bericht der "Süddeutschen Zeitung"». Damit sei eine außergerichtliche Einigung erreicht worden. Zu der Höhe des geleisteten Schadenersatzes äußerte sich der ADAC nicht. "Im Übrigen wurde Stillschweigen vereinbart."
Ramstetter hatte im Januar Manipulationen beim ADAC-Preis "Gelber Engel" zugeben und den ADAC damit in eine tiefe Krise gestürzt. Nachdem ein Prüfbericht der Beratungsfirma Deloitte den Verdacht auf Fälschungen bestätigt hatte, wurde Ramstetter fristlos gekündigt. Er wehrte sich aber vor Gericht gegen Schadenersatzforderungen und die Kündigung. (dpa)
Charly