Volkswagen lässt seinen Kleinwagen Polo künftig auch in Kenia bauen. Die Stadt Thika nahe der Hauptstadt Nairobi wird nach Konzernangaben neben Nigeria und Südafrika der dritte Produktionsstandort des Wolfsburger Autoherstellers in Afrika. Von 2017 an sollen im Partnerwerk von Kenya Vehicle Manufacturers pro Jahr bis zu 5.000 Polo Vivo in dem Land entstehen, in dem VW bereits in den 1960er Jahren den Käfer hatte fertigen lassen.
Mit dem Ausbau der Polo-Produktion will das Unternehmen auf dem afrikanischen Automobilmarkt zulegen. Dies sei ein wichtiger "Schritt, um unser Engagement in dieser Region auszubauen", erklärte VW-Manager Thomas Schäfer am Mittwoch einer Mitteilung zufolge nach der Unterzeichnung des Vertrags. Daran habe auch Kenias Präsident Uhuru Kenyatta teilgenommen. Dieser sagte laut VW: Die Investition sei wichtig, um die "Industrialisierung unserer Nation voranzutreiben".
Deutschlands größter Konzern mit weltweit bisher 119 Fabriken hatte Ende 2015 angekündigt, vermehrt in neue Märkte in Asien, Südamerika und Afrika investieren zu wollen. Aus der Kooperation mit dem kenianischen Werk ist VW zufolge nun die erste neue Produktion in einem dieser Märkte vereinbart worden.
Das Hauptgeschäft erwirtschaftet VW auf dem Kontinent aber weiterhin in Südafrika, wo pro Jahr mehr als 100.000 Autos vom Band laufen. Volkswagen hat derzeit vor allem mit den Folgen der Abgaskrise zu kämpfen, will im Rahmen eines Umbaus aber auch die Verantwortung einzelner Marken und Region in dem Riesenkonzern stärken. (dpa)