Zwei Jahre vor dem Produktionsstart der kommenden Mercedes C-Klasse sind die Vorbereitungen im US-Werk in Tuscaloosa im Bundesstaat Alabama angelaufen. In einer der Hallen wurden alte Produktionsanlagen demontiert. Nun wird umgebaut, damit ab Mitte 2014 die Serienfertigung des wichtigen Mittelklasse-Modells wie geplant anlaufen kann. "Wir haben bereits Leute für die C-Klasse eingestellt und bilden sie gerade in Deutschland aus", sagte Werksleiter Markus Schäfer am Donnerstag.
Momenten werden in Tuscaloosa die Familienwagen der R-Klasse, die mittelgroßen Geländewagen der M-Klasse sowie deren größere Brüder von der GL-Klasse gefertigt. Erst gerade hat die Produktion der zweiten Generation der GL-Klasse begonnen, die angesichts ihrer stattlichen Ausmaße vor allem in den USA ihre Käufer findet. "Macht Euch bereit, das nächste Auto wartet schon", rief Mercedes-Produktionschef Wolfgang Bernhard den Mitarbeitern bei einer Feierstunde im Werk zu. Schon Ende 2013 wird mit einer Vorserie begonnen.
Die Entscheidung, die kommende C-Klasse im Süden der USA zu bauen, ist allerdings nicht unumstritten. Denn zeitgleich fällt die Produktion im größten Pkw-Werk des Konzerns in Sindelfingen weg. Das hatte zu einem Aufschrei unter der Belegschaft geführt. An der Entscheidung änderte das zwar nichts, doch setzte der Betriebsrat eine umfangreiche Beschäftigungssicherung bis zum Jahr 2020 durch. Die neue C-Klasse wird parallel auch in Bremen, China und Südafrika gefertigt werden.
Einige Herausforderungen
"Wir werden jetzt mehr und mehr den Fokus auf die Vorbereitungen für die C-Klasse legen, die als komplett neues Produkt für unser Werk einige Herausforderungen bringen wird", erläuterte Werksleiter Schäfer. 1.000 neue Leute werden am Ende dafür eingestellt, zusätzlich zu den bisher 3.000 Mitarbeitern am Standort. Im Jahr 2015 soll dann eine weitere bislang noch geheime Baureihe hinzukommen. "Wir werden anbauen müssen", sagte Schäfer, ohne ins Detail zu gehen. Auch der Erzrivale BMW fertigt im Süden der USA und hatte sein Werk erweitert.
Begonnen hatte alles in Tuscaloosa bei Mercedes 1997 mit der Produktion eines einzigen Autos: der ersten Generation der M-Klasse. Die Erweiterungen und Modernisierungen lässt sich der Mutterkonzern Daimler 2,4 Milliarden Dollar kosten - eine Investition, die sich rechnen dürfte: In den USA ist die Nachfrage nach Mercedes-Benz derzeit stark. Von Januar bis März stiegen die Verkäufe gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 18 Prozent auf mehr als 106.000. Die Wagen werden von Tuscaloosa aus aber auch in die ganze Welt exportiert. (dpa)