Porsche-Chef Matthias Müller glaubt nicht an einen Einstieg des Volkswagen-Konzerns in die Formel 1. "Das geistert zur Zeit wieder herum. Ich weiß nur nicht, wo es herkommt", sagte der Chef der Stuttgarter Luxuswagenschmiede, die im VW-Konzern für die Sportwagenkompetenz zuständig ist, der Deutschen Presse-Agentur auf der US-Automesse in Detroit. "Ich kann Ihnen sagen: In den Gesprächsrunden, in denen ich war, ist das auch in den letzten Monaten nie ernsthaft diskutiert worden." Er könne zwar nicht ausschließen, dass eine solche Diskussion einmal "aufgeflackert" sei. "Aber es gibt keine Beschlüsse in der Richtung."
Porsche war vor vielen Jahren in der Formel 1 unterwegs, beendete das Engagement dort aber, als die Rennserie Turbos verbot. Nach gut einem Jahrzehnt Pause fährt Porsche seit vergangenem Jahr wieder die 24 Stunden von Le Mans. Dort setzt die VW-Tochter auf ihren Hybrid-Supersportler 919.
Müller sagte mit Blick auf Porsche: "Die Formel 1, die kostet so viel Geld. Ich weiß, was die erfolgreichen Firmen da pro Jahr investieren. Das Geld haben wir gar nicht." Ihm sei die Formel 1 "so viel Geld wirklich nicht wert".
Zukunft der Formel 1 ungewiss
Zudem wisse niemand, wie es in der Königsklasse des Motorsports weitergehe, wenn der 84 Jahre alte Formel-1-Patriarch Bernie Ecclestone weg ist. "Dann muss sich das erst irgendwie wieder zurechtrütteln. Naja, und dann wird sicherlich Mercedes versuchen, das Heft in die Hand zu bekommen", sagte Müller. "Also: Da ist für uns kein Motiv zu sagen, das ist auch nur ansatzweise interessant, darüber nachzudenken." Porsche sei in der LMP1 absolut zufrieden. (dpa)
Michael Kühn