Die Piëch Automotive AG hat ein neues Führungsduo. Die Automobilmanager Manfred Fitzgerald und Tobias Moers leiten den Schweizer Elektroauto-Hersteller künftig als Co-CEOs. Mit den prominenten Neuzugängen wollen die beiden Unternehmensgründer Toni Piëch und Rea Stark Rajcic ihre junge Marke im Luxussegment der vollelektrischen Sportwagen etablieren.
"Mit Manfred Fitzgerald und Tobias Moers kommen zwei ausgewiesene Kenner der anspruchsvollen Sportwagenwelt und der automobilen Luxusmarken zu Piëch. Beide waren in diesem Segment nachweislich sehr erfolgreich und verfügen über profundes Wissen, ein sicheres Gefühl für den Umgang mit exklusiven Kunden sowie ein ausgeprägtes Markenverständnis", erklärte Toni Piëch, Sohn des frühreren VW-Patriarchen Ferdinand Piëch und Urenkel von Ferdinand Porsche.
Piëch Automotive: Top-Manager ziehen sich zurück
Bereits 2020 hatte Piëch Automotive mit dem Einstieg des ehemaligen Volkswagen-Konzernchefs Matthias Müller, des langjährigen Porsche-Managers Andreas Henke und des früheren Tesla-Europachefs Jochen Rudat für Aufsehen in der Branche gesorgt. Müller verließ das Start-up aber bereits im Herbst 2021 wieder, zu Jahresbeginn kehrten auch Henke und Rudat dem Projekt den Rücken.
Als neuer Chairman des Executive Boards und Co-CEO verantwortet Fitzgerald (58) den Angaben zufolge das operative Geschäft von Piëch Automotive. Seit 2016 baute er für den Hyundai-Konzern die Premium-Marke Genesis als Executive Vice President und Global Head auf. Davor war Fitzgerald zwölf Jahre als Direktor Marke und Design des italienischen Sportwagen-Herstellers Lamborghini tätig.
Piëch GT Prototyp
BildergaleriePiëch Automotive: Tobias Moers wird Entwicklungschef
Moers leitet bei Piëch Automotive als künftiger Chief Technical Officer (CTO) die Entwicklung. Der 56-Jährige bringt ebenfalls große Sportwagen-Kompetenz in das Schweizer Unternehmen ein. Von 1994 bis 2020 arbeitete er in leitenden Funktionen für Mercedes-AMG, darunter als Vorsitzender der Geschäftsführung. Seit August 2020 war Moers Vorstandschef von Aston Martin und verantwortete den Turnaround der britischen Sportwagenmarke.
Piëch Automotive ging 2017 an den Start. Zwei Jahre später präsentierte das Unternehmen mit Sitz in Zug sein erstes Modell, den GT Mark Zero, auf dem Genfer Autosalon. Er soll laut Medienberichten Mitte 2024 auf den Markt kommen. Mit ihrem Team haben Toni Piëch und Rea Stark haben eine Fahrzeugplattform konzipiert, auf deren Basis sich verschiedene Karosserie- und Antriebsvarianten entwickeln lassen sollen. Auch eine neuartige Batterie- und Ladetechnologie ist in der Entwicklung.
Michael Bellinger