Von Mario Hommen/SP-X
Die Früchte der Zusammenarbeit zwischen Pininfarina und Peugeot gelten noch heute als Meilensteine des Autobaus. Legendär etwa ist das 504 Coupé, dass knapp 50 Jahre nach seinem Erscheinen als Konzeptauto e-Legend eine Art Comeback auf dem Pariser Autosalon feiern darf. Einfach als Hommage reicht nicht, weshalb die Franzosen Optik und Technik dieser Neuzeit-Interpretation auf den allerneusten, zukunftsweisenden Stand gebracht haben.
Wie der Name des zweitürigen und 4,65 Meter langen e-Legend andeutet, hat Peugeot hier einen Elektroantrieb verpflanzt, auf den schon ab dem nächsten Jahr auch Serienmodelle der PSA-Gruppe setzen. Typisch Studie, handelt es sich im Fall des Neuzeit-504 um einen auf protziges Leistungsniveau skalierten Allradantrieb, der mit 340 kW/462 PS und 800 Newtonmetern Drehmoment einen Sprint aus dem Stand auf Tempo 100 in unter vier Sekunden und eine Höchstgeschwindigkeit von 220 km/h erlauben soll. Ebenfalls üppig: Die 100-kWh-Batterie, die laut Hersteller für eine WLTP-Reichweite von 600 Kilometern reicht.
Peugeot e-Legend Concept
BildergalerieTrotz gewisser Retro-Anleihen bietet der e-Legend ein betont modernes Design, was sich etwa an schicken LED-Leuchten mit auffälligen Nachtsignaturen oder den kamerabasierten Miniatur-Außenspiegeln zeigt. Schick ist außerdem der Verzicht auf Türgriffe, stattdessen hat das Konzeptauto für die sich elektrisch öffnenden und schließenden Portale eine Sensorsteuerung im Heckfenster. Letzteres beherbergt auch ein Display, welches seine Fahrgäste willkommen heißt.
Willkommen dürften sich die Insassen im Innenraum ganz sicher fühlen, denn dieser empfängt mit einem stilvollen und wohnlichen Flair. Auffällig sind die ganz nach 70er-Jahre-Art mit türkisfarbenem Plüsch bezogenen Sitze in Kombination mit dunklen Holzapplikationen. Deutlich zukunftsweisender ist das 49-Zoll-Riesendisplay im Armaturenbrett. Darüber hinaus befinden sich in den Türen 29-Zoll-Displays und 12-Zoll-Bildschirme in den Sonnenblenden.
Ausfahrbares Lenkrad für Selbstfahrer
Schalter und Knöpfe sind hier nahezu überflüssig, die wichtigsten Bedienelemente sind ein 6-Zoll-Touchscreen und ein Drehregler in der Mittelkonsole. Außerdem lassen sich viele Funktionen über Sprachbefehle steuern. Auf ein Lenkrad wird ebenfalls verzichtet, sofern man im vollautonomen Fahrmodus fährt. Hier bietet der e-Legend zwei Varianten, eine, bei dem der Fahrgast maximal entspannen darf, und eine, bei dem sich das Fahrzeug dynamisch bewegt und die Insassen vollvernetzt zum Beispiel ihren Terminkalender bearbeiten oder mit sozialen Netzwerken interagieren können. Alternativ kann der Fahrer das ausfahrbare Lenkrad übernehmen und sich ganz klassisch nach alter 504-Manier für einen Cruising- oder Sportmodus entscheiden.
A. Wietekind