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Osterloh: EU denkt bei Abgasvorgaben zu kurz

13.06.2014 06:33 Uhr
Bernd Osterloh
Bernd Osterloh: "Entscheidend ist doch, was am Ende in der Gesamtbilanz unterm Strich steht und nicht nur, was aus dem Auspuff rauskommt."
© Foto: VW

Im Ringen um immer striktere Abgasvorgaben hält Volkswagen-Betriebsratschef Bernd Osterloh den Ansatz der EU für zu kurz gedacht. Der CO2-Ausstoß der Fabriken müsse stärker in den Fokus.

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Im Ringen um immer striktere Abgasvorgaben hält Volkswagen-Betriebsratschef Bernd Osterloh den Ansatz der EU für zu kurz gedacht. "Entscheidend ist doch, was am Ende in der Gesamtbilanz unterm Strich steht und nicht nur, was aus dem Auspuff rauskommt", sagte Osterloh der Wochenzeitung "VDI-Nachrichten". Er warb dafür, dass EU-Klimakommissarin Connie Hedegaard auch den nicht unerheblichen CO2-Ausstoß der Fabriken stärker in den Fokus nehme.

Es müsse auch ein Ziel sein, Autos möglichst CO2-frei zu bauen. "Aber darauf verwenden die EU-Kommission und Frau Hedegaard relativ wenig Gedanken", sagte Osterloh, der auch VW-Aufsichtsrat sitzt.

Der VW-Konzern schreibt in seinem jüngsten Nachhaltigkeitsbericht, dass in einem Autoleben vom Rohstoffabbau für die Einzelteile bis zum Abwracken und Recycling drei Viertel (76 Prozent) des CO2-Abdrucks allein aufs Autofahren entfallen. Ein zentrales Ziel der Wolfsburger neben Themen wie Absatz und Rendite ist es auch, CO2 zu reduzieren.

Die EU lenkt den Klimaschutz der Industrie über den Emissionshandel mit Hilfe handelbarer Verschmutzungsrechte. Dieses Instrument hat aber keinen Einfluss auf die schärferen CO2-Vorgaben für Neuwagen. (dpa)

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KOMMENTARE


Joachim Berger

13.06.2014 - 18:38 Uhr

Es ist schon erstaunlich, wie wenig Gespür einige Funktionäre der IG Metall beim Abtasten ihres Horizontes haben. Woher Osterloh den Glauben an die Befähigung zur Analyse umweltpolitischer Mechanismen nimmt, ist mir schleierhaft. Dass er sich in alter Betriebsratsmanier als Co-Manager sieht und deshalb dazu berufen fühlt, zu allem sein Bestes dazu zu geben, ehrt ihn nicht, es ist vielmehr überflüssig. Obendrein sind ihm die Relationen offensichtlich egal oder er gibt sich bewusst unintelligent. Was die Verschmutzungsrechte angeht, kann man ja nur milde lächeln, denn die sind nahezu auf Ramschniveau. Darüber hinaus kann bei diesem Thema nur der alte Grundsatz "Nicht oder, sondern und!" gelten.Nicht jeder in der Branche denkt so verkürzt wie er und, dass die Verringerung des CO2-Austosses – Flotte - dringend erforderlich ist, zeigen die weltweiten Klima-Amplituden schon seit Jahren. Nicht zuletzt die Toten der vergangenen Tage in NRW, durch die unnatürlich starken Unwetter, sollten Mahnung sein, sich mit der Verkündung derartiger Weisheiten zurückzuhalten.Als wir in Deutschland von Volkswagen bestenfalls einen ungeregelten Kat angeboten bekamen – technisch damals angeblich State of the Art…-, wurden Japan und die USA längst mit geregelten Katalysatoren versorgt; unternehmenspolitische Wahrheitsverzerrung.Intelligentes Reden und Handeln geht anders Herr Osterloh.


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