Im Opel-Werk Antwerpen haben die Mitarbeiter gegen die geplante Schließung und für höhere Abfindungen gestreikt. Aus Protest gegen die Pläne legten sie am Dienstag mit der Frühschicht um 6.30 Uhr die Arbeit nieder. Die Arbeiter halten die Abfindungssummen von maximal 144.000 Euro pro Kopf für zu niedrig, teilte die Gewerkschaft CSC in Antwerpen mit. Viele der 2.560 Mitarbeiter sähen einer ungewissen Zukunft entgegen.
Management und Gewerkschaften haben sich grundsätzlich auf einen Sozialplan verständigt, doch bislang steht die Zustimmung der Mitarbeiter aus (wir berichteten). Wann sie abstimmen werden, ist noch offen. Der Autobauer Opel hatte am Vortag mitgeteilt, sich von seinem Standort Antwerpen zu trennen und seine Mitarbeiter abzufinden. Spätestens zum Jahresende zieht sich Opel aus Belgien zurück. Falls sich kein Interessent findet, wird das Werk geschlossen.
Der Betriebsrat beschwerte sich über "gezielte Falschinformationen" von Seiten der Unternehmensleitung, die den Eindruck erweckt habe, die Schließung sei von allen Seiten akzeptiert und werde definitiv erfolgen. "Es gibt eine Einigung bei der Vorruhestandsregelung, aber noch Dissens bei der Abfindungshöhe", schrieb das Europäische Arbeitnehmerforum von Opel/Vauxhall in einer Stellungnahme. "Der Sozialplan ist noch nicht zu Ende verhandelt."
Gespräche mit Investoren
Der Opel-Mutterkonzern General Motors (GM) hatte im Januar angekündigt, das Werk bis Jahresende zu schließen, um Überkapazitäten abzubauen. Gewerkschaften und Betriebsrat kämpfen dagegen um den Erhalt des Standorts und suchen nach einem Investor. Laut Betriebsrat laufen bereits Gespräche mit mehreren Interessenten.
Würde sich ein Investor aus der Automobilindustrie finden, könnte das Werk weiter produzieren und GM zuliefern. In Antwerpen wird der Kompaktwagen Astra gebaut. Opel/Vauxhall bietet einem potenziellen Investor eine Brückenlösung an, nach der der Käufer das Astra Cabriolet und den aktuellen Astra-Dreitürer weiter fertigen kann. Auch eine eventuelle neue Generation des Astra Cabrio solle demnach in Belgien gebaut werden. (dpa)