General Motors-Vorstandschef Fritz Henderson hat sich am Dienstagabend in Fernsehinterviews der "ARD Tagesthemen" und des "ZDF heute journals" für die Vorgehensweise in der vergangenen Woche entschuldigt, als GM überraschend den Opel-Verkauf an Magna absagte. Er zog auch die Drohung des Konzerns zurück, dass Opel vor der Insolvenz stehe, wenn die Beschäftigten nicht zu Zugeständnissen bereit seien. "Eine Insolvenz ist nicht notwendig und auch nicht wahrscheinlich", sagte Henderson in der ARD. In Berlin sollen am heutigen Mittwoch die Verhandlungen zwischen Bundesregierung und dem US-Konzern über die Sanierung von Opel fortgesetzt werden. In der Hauptstadt wird GM-Vize John Smith erwartet. Details über die von GM geplanten Stellenstreichungen in Deutschland wird Smith aber noch nicht auf den Tisch legen können. GM-Chef Fritz Henderson hatte am Dienstag in Rüsselsheim angekündigt, der Autobauer könne den europäischen Regierungen sein Konzept erst in einigen Wochen vorlegen. "Zuerst müssen wir uns mit den Betriebsräten auf einen Restrukturierungsplan einigen." Seit dem Platzen der Opel-Übernahme durch Magna vergangene Woche wären es die ersten direkten Gespräche zwischen der Regierung und dem GM-Management. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hatte in ihrer Regierungserklärung am Dienstag klar gemacht, dass GM den Großteil der Sanierungskosten in Milliardenhöhe selbst bezahlen muss. Zugleich dämpfte sie die Hoffnung des US-Autobauers auf üppige Staatshilfen. "Opel ist eine Regionalmarke" Bisher deutet wenig darauf hin, dass GM Opel tatsächlich in eine eigenständige Gesellschaft ausgliedert und damit die Forderungen der Arbeitnehmervertreter erfüllt. "Ich schaue mir gerne Alternativen an. Aber ich bin mir einfach nicht sicher, ob das (die AG) der richtige Weg ist, um erfolgreich zu werden", sagte Henderson. Auch den Globalisierungsvisionen von Franz erteilte Henderson eine Abfuhr. "Opel ist eine Regionalmarke, eine starke europäische Marke. Ich sehe nicht, dass sich das ändert." (dpa/se)
Opel-Gespräche: Henderson leistet Abbitte
Nach der Kritik der Kanzlerin entschuldigte sich der GM-Chef für die Vorgehensweise des US-Autobauers. Zu weiteren Gesprächen mit der Bundesregierung wird Konzernvize Smith in Berlin erwartet.
axel kolb