Opel spricht vom neuen Opel Corsa. In der tat handelt es sich aber um ein erstes Facelift, ein sehr umfangreiches. Optisch ist das zwar nur von vorn zu erkennen – so gibt es in der Seitenansicht keine (bis auf das Felgendesign) und von hinten nur marginale Veränderungen – technisch tut sich jedoch sehr viel.
Opel Corsa 2024 (Facelift)
BildergalerieZuerst zum Zeitplan: Der Opel Corsa Facelift dürfte wohl erstmals auf der IAA 2023 in München zu sehen sein und danach zeitnah auch im Fuhrpark stehen. Erste Auslieferungen wird es noch im Herbst geben.
Der optische Unterschied zum 2019 eingeführten Corsa F fällt von vorn sofort auf. Vizor nennt Opel das seit Facelifts von Opel Grandland und Opel Crossland sowie des neuen Opel Astra mittlerweile etablierte Front-Design, das durchaus Eigenständigkeit versprüht. Die neu gestalteten LED-Matrix-Scheinwerfer (Intelli-Lux), zur Markteinführung des Corsa F ein Novum in der Klasse, bekommen nun mehr Leuchtelemente und können damit exakter den Gegenverkehr ausschneiden, sofern die Matrixscheinwerfer in der Optionsliste angekreuzt wurden und damit den Gesamtpreis um derzeit mindestens 790 Euro (brutto) erhöhten. Sieben LED-Segmente sind es nun pro Seite, zuvor waren es lediglich vier, die aber bereits gut funktionierten.
Zwei E-Motoren gibt es mit dem Facelift, wobei der Unterschied gering ist. Bislang gab es den Opel Corsa bereits als Elektroversion mit einem 50-kWh-Akkupack unter den Sitzen. 136 PS leistet der Fronttriebler und bringt 260 Newtonmeter Drehmoment auf die Straße, die mit einer Füllung bis zu 353 Kilometer nicht verlassen werden müsste (WLTP-Verbrauch knapp 16 kWh). Der Akku kann mit maximal 100 kW geladen werden, was für einen Kleinwagen nach wie vor ein vernünftiger Wert am CCS-Lader ist. Daran ändert sich nichts. Macht derzeit noch 34.650 Euro (brutto). Ab Herbst gibt es dann zusätzlich die erstarkte Version. 156 PS leistet der zweite E-Antrieb und er soll den Corsa-E bis zu 402 Kilometer weit bringen, ohne an die Ladedose zu müssen. Beim Drehmoment besteht pari zum kleineren Bruder, ebenso beim Ladetempo.
Wer lieber auf den Verbrenner setzt, wird ebenfalls beim Corsa bedient – auch nach dem Facelift. Derzeit gibt es drei Benziner mit 75 PS (1.2 Sauger), 100 PS (1.2 Turbo) und 130 PS (1.2 Turbo), daran wird sich nichts ändern. Wer bislang auf die sehr passable Achtgang-Automatik setzte, muss sich nun mit einem Doppelkupplungsgetriebe „begnügen“. Dieses wird Zwangsverheiratet mit einer Sanft-Hybridisierung – spricht: 48-Volt-Bordnetz. Das dürfte eine längere Segelfunktion ermöglichen und könnte damit beim Spritsparen helfen. Die Leistung steigt damit auf maximal 136 PS. Ob es den Diesel wieder geben wird, ist ungewiss. Zuletzt war er nicht mehr im Angebot.
Innen könnten sich Opel Corsa-Kunden über neue Sitzmuster freuen, ansonsten sieht es aus wie derzeit, was nicht schlimm ist. Schlimm ist aber wohl, dass bei Modellen mit Automatik keine Lenkradheizung erhältlich ist, was gerade beim Elektroauto vermisst werden wird.
Der Tacho bekommt bei identischer Größe ein neues Layout, die Menüstruktur des Infotainmentsystems soll nun intuitiver gestaltet sein und sich am aktuellen Astra orientieren. Zudem integrierte Opel nun die Snapdragon-Plattform von Qualcomm, die modernere Grafik-, Multimedia-, Computervisions- und KI-Funktionen ermöglichen soll und das Cockpit den Fahrerwünschen anpassbarer machen möchte. Für viele Kunden erfreulicher: Die Smartphone-Spiegelung klappt beim Corsa 2024 ohne Kabel und die Panorama-Rückfahrkamera ist nun klarer in der Darstellung – sofern bestellt.