Zum 35. Geburtstag seines Automobilwerks im englischen Sunderland hat Nissan der dort ab 1986 gebauten Mittelklasselimousine Bluebird einen E-Antrieb verpasst. Das Schaustück soll für die Verbindung von Tradition und Moderne stehen und ist nun im Rahmen der Feierlichkeiten vorgestellt worden.
Für den neuen Antrieb wurde die in "Newbird" umgetaufte Fließhecklimousine komplett entkernt. Benziner und Getriebe sind dem E-Motor und der Steuerungselektronik des Nissan Leaf gewichen. Dessen 40-kWh-Akku wurde auf Motor- und Kofferraum aufgeteilt. Servolenkung, Bremsen und Heizung wurden modifiziert und auf den elektrischen Betrieb ausgelegt.
Von Null auf Tempo 100 in knapp 15 Sekunden
Der Ladeanschluss liegt hinter der Tankklappe, im Instrumentenbrett findet sich nun eine Ladestands-Anzeige. Die Reichweite des Einzelstücks schätzt Nissan auf rund 200 Kilometer, die Dauer der Beschleunigung von Null auf 100 km/h auf knapp 15 Sekunden.
Nicht nur die Technik, sondern auch das Karosserie-Design wurden modernisiert. Der Fünftürer trägt nun seitliche Zierstreifen in typischen 80er-Jahre-Farben und - als Reminiszenz an heute - LED-Beleuchtung für die Motorhaube.
Der Nissan Bluebird 1 war das erste produzierte Modell nach der Eröffnung des Werks, heute wird dort das E-Auto Leaf für den europäischen Markt gebaut. Seit 1986 sind insgesamt rund 10,5 Millionen Pkw von den Bändern gerollt. Künftig soll vor Ort ein elektrischer Crossover gebaut werden.