Zur Wahrung der Menschenrechte bei der Beschaffung von Rohstoffen will der Autobauer Daimler bis 2020 ein neues System von Regeln und Kontrollen für alle seine Lieferketten etablieren. "Unser Ziel ist, saubere Lieferketten zu haben", sagte das für Integrität und Recht zuständige Vorstandsmitglied Renata Jungo Brüngger am Mittwoch in Stuttgart. Daimler habe zwar bereits hohe Nachhaltigkeitsstandards, meist habe man bisher aber punktuell auf Auffälligkeiten reagiert. Mit dem sogenannten "Human Rights Respect System", das schon seit 2013 entwickelt werde, könne man Risiken bei der Beschaffung von etwa 50 relevanten Rohstoffen wie zum Beispiel Lithium, Kobalt oder Nickel nun systematisch im Voraus erkennen.
Standards für eine nachhaltige und menschenrechtskonforme Beschaffung von Rohstoffen einfach in Verträgen mit Zulieferern zu definieren, reiche nicht aus. "Rein mit juristischen Mitteln können wir das nicht in den Griff bekommen", sagte Jungo Brüngger. Direkte Zulieferer würden weiterhin dazu verpflichtet, die Standards auch an ihre Lieferanten weiterzugeben.
Mit Kontrollteams will Daimler zudem sicherstellen, dass die Vorgaben auch eingehalten werden, Zulieferer sollen mit Trainings unterstützt werden. Das System soll auch nach 2020 regelmäßig überarbeitet werden. "Wir werden nie sagen können, dass wir hundertprozentig alles geklärt haben", sagte Jungo Brüngger. (dpa)