Kurz nach der öffentlichen Abrechnung von GM-Chefin Mary Barra mit firmeninternen Schlampereien startet der Autobauer vier neue Rückrufe. Betroffen sind insgesamt 89.100 Wagen in den USA und 16.600 im Rest der Welt, wie der Opel-Mutterkonzern am Freitag in Detroit bekanntgab.
Bei Pick-up-Trucks können die Warntöne für die geöffnete Fahrertür oder das Nicht-Anschnallen ausfallen; bei diversen Pkw-Modellen wie dem kompakten Chevrolet Cruze können Airbags oder Gurtstraffer bei einem Unfall versagen. Bei einem Unfall wurde der entsprechende Fehlercode im System nachgewiesen.
General Motors hat damit seit Jahresbeginn 34 Rückrufe angestoßen mit weltweit 15,9 Millionen Wagen, davon 13,9 Millionen in den USA. Am prominentesten ist der Fall der defekten Zündschlösser, wodurch ein Wagen bei voller Fahrt ausgehen kann. Hier gab es nach Firmenangaben 13 Tote bei Unfällen.
"Muster von Inkompetenzen und Versäumnissen"
Die defekten Zündschlösser waren seit mehr als zehn Jahren bekannt, der Rückruf erfolgte aber erst Anfang dieses Jahres. Firmenchefin Barra hatte am Donnerstag einen Untersuchungsbericht vorgelegt, der ein "Muster von Inkompetenzen und Versäumnissen" offenbarte, wie sie selbst sagte. 15 Mitarbeiter wurden gefeuert.
Barra hat sich nach ihrem Amtsantritt im Januar die Sicherheit der Wagen auf die Fahnen geschrieben. Sie lässt die Modellreihen systematisch überprüfen, wodurch sich die hohe Zahl an Rückrufen erklären lässt. Bereits am Donnerstag hatte sie angekündigt, dass weitere Autos in die Werkstätten müssten. (dpa)
Klaus Weber