Diverse moderne Motoren nutzen die Zylinderabschaltung zum Spritsparen. Eine neue Technik soll den Verbrauch weiter senken und zudem die Laufruhe verbessern. Der Automobilzulieferer Delphi und das IT-Unternehmen Tula stellte die vollvariable dynamische Zylinderdeaktivierung in dieser Woche auf dem Motorentechnik-Kongress Aachener Kolloquium vor.
Die Dynamic Skip Fire (DSF) genannte Technik entscheidet per Softwarealgorithmen in Echtzeit und vor jedem Verbrennungszyklus, welche Zylinder aktiviert oder deaktiviert werden. Das hängt nicht nur von der angeforderten Motorlast ab, sondern auch vom aktuellen Schwingungsverhalten des Motors. Bei kleineren Motoren mit Zylinderabschaltung kommt es sonst vor, dass die Zylinder ohne Verbrennungsvorgänge die Laufruhe beeinträchtigen.
DSF ist ein Bestandteil der Motorsteuerung, so dass auch die Aktivierung und Deaktivierung der Ein- und Auslassventile, die Stellung der Drosselklappe und die Zündung abgestimmt werden. Weil DSF für jeden Zylinder zu jedem Verbrennungszyklus individuell entscheidet, ob ein Zündvorgang stattfindet, soll es die Möglichkeiten der Zylinderabschaltung besser ausnutzen. Das soll bis zu 50 Prozent mehr Sprit sparen als es aktuelle Zylinderdeaktivierungs-Systeme tun. Präsentiert wird die Technik von Delphi und Tula derzeit in einem VW Passat mit 1,8-Liter-Vierzylinder-Ottomotor, Abgasturbolader und Direkteinspritzung. Hier senkt die DSF den Verbrauch um zehn Prozent. (sp-x)