Der Bundesverband freier Kfz-Händler (BVfK) und der Bundesverband für Clubs klassischer Fahrzeuge (DEUVET) haben eine gemeinsame Schiedsstelle für das Oldtimerwesen eingerichtet. Sie soll Käufern, Verkäufern, Restauratoren und Fahrzeugeigentümern künftig ein oft langwieriges und kostenintensives, sowie "oft mit wenig technischer Sachkunde" geführtes Gerichtsverfahren ersparen, teilten beide Verbände am Mittwoch auf der Techno Classica in Essen mit. Die Schiedsstelle könne sowohl einen Einigungsvorschlag unterbreiten, als auch einen bindenden Spruch fällen, hieß es. Die Entscheidung darüber werde von den Parteien bei Abschluss der Schiedsvereinbarung übereinstimmend gewählt. Dadurch könnten unkalkulierbare und "teilweise sogar existenzgefährdende" gerichtliche Auseinandersetzungen vermieden werden. "Der Oldtimerhandel leidet oft unter schwer kalkulierbaren Risiken im Zusammenhang mit spezifischen Problemen im Schadens- und Gewährleistungsrecht", erklärten beide Verbände in einer Mitteilung. Diese Probleme resultierten daraus, dass die Richter der Zivilgerichtsbarkeit mit der Materie des Oldtimerwesens äußerst selten beschäftigt seien und daher meist keine detaillierten Kenntnisse über das Oldtimerwesen haben könnten. (ng) Die Mitglieder der Oldtimer-Schiedsstelle (s. Foto oben v.l.): DEUVET-Vizepräsident Peter Schneider, Friedrich Rückert, Sachverständiger und Inhaber Motorenbau Rückert, Dr. Christoph Eggert, Richter am OLG Düsseldorf a. D., BVfK-Vorstand Ansgar Klein, Dr. Götz Knoop, DEUVET-Beirat und Fachanwalt für Verkehrsrecht, Norbert Schroeder, Sachverständiger und Kleofactum-Geschäftsführer sowie Sachverständiger Klaus Kukuk (vorn knieend). Hinzu kommen die Rechtsanwälte Dr. Kurt Reinking und Henning Cronemeyer (beide nicht im Bild).
Neue Schiedsstelle: Verbände wollen Oldtimer-Streitigkeiten schlichten

DEUVET und BVfK wollen die "oft mit wenig technischer Sachkunde" geführten Verfahren vor ordentlichen Gerichten reduzieren. Die neu eingerichtete Schiedsstelle könne sowohl einen Einigungsvorschlag unterbreiten, als auch einen bindenden Spruch fällen.