Von Walter Wuttke/mid
Auch wenn sich Star-Trainer Jürgen Klopp bald von Fußball-Bundesligist Borussia Dortmund verabschiedet, wird er dennoch ein "Schwarz-Gelber" bleiben – wenigstens in der Werbung. Für Partner Opel hat sich auch nach "Kloppos" überraschender Rückzugsankündigung nichts Grundlegendes geändert. "Unsere Partnerschaft mit dem BVB und Jürgen Klopp basiert auf zwei unabhängigen langfristigen Verträgen. Beide Partnerschaften sind unabhängig vom Trainervertrag zwischen dem BVB und Jürgen Klopp", sagte ein Opel-Sprecher.
Für die Rüsselsheimer ist der Werbeträger Klopp eine Erfolgsgeschichte, denn der Trainer, der einst Borussia Dortmund aus den Tiefen der Tabelle an die europäische Spitze führte, und Opel, wo man noch immer gegen Minuszahlen ankämpft, ergänzen sich hervorragend. Und das soll so bleiben. Opel-intern wird dem Trainer ein großer Anteil an dem Erfolg der Kampagne "Umparken im Kopf" zugestanden. Allein deshalb denken die Rüsselsheimer nicht daran, "ihren Klopp" bei einer anderen Marke einparken zu sehen – schließlich hat man es sich einiges kosten lassen, ihn aus dem Vertrag mit Seat herauszukaufen.
Bereits kurz nach der Pressekonferenz am vergangenen Mittwoch in Dortmund twitterte daher Opels Marketingchefin Tina Müller geradezu euphorisch über Klopps Zukunft: "Jürgen Klopp ist ein hervorragender Marken-Botschafter für Opel, und wir stehen voll hinter ihm." Als hätte der Tweet noch nicht gereicht, um alle Zweifel auszuräumen, entstand offensichtlich in Nachtarbeit die Anzeige: "Entwarnung: Klopp bleibt Schwarz-Gelb! Auch in Zukunft gilt: Jürgen Klopp steht für Opel. Und wir stehen zu Jürgen Klopp." Deshalb werde der Trainer, so Müller, auch weiter in der Astra-Kampagne eingesetzt werden. Auch Vorstandschef Karl-Thomas Neumann stellte sich ostentativ hinter seinen prominenten Botschafter.
"Deutsch, nahbar, emotional"
Opel stehe voll zu Jürgen Klopp, erklärte Firmensprecher Axel Seegers: "Denn er repräsentiert unsere Markenwerte – deutsch, nahbar, emotional – in hervorragender Weise." In der Tat wäre ein Ende der Verbindung Klopp, BVB und Opel ein weiterer und wahrscheinlich schwer verdaubarer Schlag für die Marke nach der Schließung des Werkes in Bochum gewesen. Nach Berechnungen des Fachblatts "Absatzwirtschaft" war Klopp im vergangenen Jahr in der öffentlichen Wahrnehmung der erfolgreichste Marken-Botschafter und liegt deutlich vor Thomas Gottschalk, Helene Fischer oder Dirk Nowitzki. Selbst wenn Klopp, wie vor allem von der britischen Presse gemeldet, in die Premier League wechseln sollte, könnte er Opels Gesicht bleiben, denn schließlich ist Vauxhall als Opel-Schwester in Großbritannien unterwegs. (mid)
K. Wempe