Autohaus Osseforth in Nordhorn: Harmonisches Miteinander

Was lange währt, wird endlich gut - so könnte man in der Rückschau sagen. Denn das neuen Mehrmarken-Autohaus in Nordhorn ist ein echter Hingucker geworden. Frank Osseforth ist zu Recht stolz auf seinen Betrieb, der neben Mitsubishi auch die Stellantis-Marken Opel und Peugeot beherbergt. Und das in brandneuem Gewand. Denn das Autohaus Osseforth ist einer der ersten Stellantis-Partner, der die neue Marken-CI für die Schwestermarken umgesetzt hat. Damit ist das Familienunternehmen nicht nur Pilotbetrieb, sondern auch Vorbild für die Kollegen in ganz Deutschland. Denn der Konzern hat gerade begonnen, seine neuen Markenidentitäten im Netz auszurollen. Das Showroom-Interieur ist so taufrisch, dass die Möbel erst im April ankamen. Für Frank Osseforth und den verantwortlichen Architekten Bernd Schmalenberger von Planerzirkel Consulting Architects geht damit eine vierjährige Planungs-, Bau- und Einrichtungszeit zu Ende, die unterwegs auch schon mal kräftig an den Nerven gezerrt hat. Denn nicht nur Materialmängel und Kostensteigerungen haben Umplanungen notwendig gemacht, sondern auch das Warten auf das finale Mehrmarkenkonzept von Stellantis. Trotzdem sind Bauherr und Planer zufrieden. "Am Ende hat alles gut geklappt", freut sich Osseforth, "und wir sind im Kostenrahmen geblieben." Insgesamt 5,6 Millionen Euro hat der Autohauschef in seinen neuen Betrieb investiert - inklusive Grundstück, Gebäude, Photovoltaik und Ladepark. Damit sieht er sein Familienunternehmen gut aufgestellt für die Zukunft. Neue Marken, größeres Marktgebiet Angefangen hat alles 1979, als Vater Martin Osseforth in Wietmarschen eine Werkstatt eröffnete. Erst kam der Mazda-Vertrag, dann auch Mitsubishi sowie Ford-Service dazu. 1991 bezog man ein neues Autohaus im Zentrum von Nordhorn. 2014 stieg Sohn Frank in die Geschäftsführung ein, 2019 übergab der Vater den Betrieb dann vollständig. Da der Standort mittlerweile zu klein geworden war, entschied sich Frank Osseforth für einen kompletten Neubau auf der grünen Wiese und kaufte das 11.800 Quadratmeter große Grundstück im Gewerbegebiet Klausheide - mit Option auf Erweiterung. Nach der Trennung von Mazda hielt der Autohauschef nach neuen Marken Ausschau. Da es noch keinen Peugeot-Händler in der Region gab, bewarb sich Osseforth beim Importeur und erhielt rasch eine Zusage. Auch Opel zeigte sich interessiert; der Autohändler sagte Ja und vertreibt nun am neuen Standort die beiden Stellantis-Marken gemeinsam mit Mitsubishi. Durch die Lage zwischen Nordhorn und Lingen hat Osseforth sein Marktgebiet vergrößert. "Hier liegen wir extrem verkehrsgünstig nahe der A31, direkt an der Bundesstraße 213, das fand auch Opel gut", erzählt der Hausherr. Im Januar 2022 starteten die Bauarbeiten, im März 2023 war der Betrieb mit 3.900 Quadratmetern überbauter Fläche und 150 Stellplätzen fertig - jedoch ohne Showroom-Interieur, da Stellantis noch nicht fertig war mit seiner neuen CI. Ein Jahr lang verkaufte das Team Autos ohne CI. Man behalf sich mit Übergangsmöbeln und improvisierten Schildern. Und man wartete auf ein Zeichen aus Rüsselsheim. Im Oktober kamen als Erstes die Markentrennwände und die Außen-CI, im April 2024 schließlich die Einrichtung. "Wir konnten die Situation ja nicht ändern, also haben wir das Beste daraus gemacht. Im ersten Jahr haben wir nicht nur unsere Stammkundschaft mitnehmen können ins neue Autohaus, sondern auch viele neue Kunden gewonnen", sagt Osseforth. 30 Prozent mehr Geschäft konnte sein Team realisieren. "Wir sind dankbar, dass wir jetzt auch die neue CI haben, und wir sind sehr stolz auf unseren neuen Betrieb. Wir erwarten in den kommenden Jahren ein weiteres Wachstum, Potenzial ist vorhanden." 700 Neu- und Gebrauchtwagen wurden im ersten Jahr verkauft, mittelfristig sollen es 1.000 werden. Helfen soll auch die aufmerksamkeitsstarke neue CI. Denn: "Mitarbeiter und Kunden sind begeistert von den Showrooms." Mehrmarkenkonzept von Stellantis Das neue Mehrmarkenkonzept von Stellantis prägt und strukturiert die Ausstellungshalle. Damit von Anfang an alles auf die kommende CI vorbereitet war, holt Osseforth Bernd Schmalenberger an Bord. "Ich bin sehr dankbar für die Unterstützung und die sehr harmonische Zusammenarbeit", lobt der Bauherr. Der Architekt hat nicht nur die Planung übernommen, sondern das Projekt auch eng begleitet und die Abstimmung mit der Stellantis-Bauberatung gemacht. Der Kontakt kam zustande, da Schmalenberger für Stellantis als Vertragsarchitekt arbeitet. Die Chemie zwischen den beiden stimmte sofort. Und auch die Zusammenarbeit mit dem Generalunternehmer Altendorfer lief reibungslos. Schmalenberger kennt die Branche gut. Seit 1995 plant seine Firma Autohäuser. Schon früher war er als Vertragsarchitekt für Opel, Peugeot und Citroen aktiv. Aktuell begleitet er den Roll-out der Stellantis-CI und berät rund 200 Händler. Das neue Mehrmarkenkonzept des Autokonzerns findet er sehr gelungen: "Alle Marken hatten bislang ihre eigene CI - von der Fliese bis zur Leuchte. Stellantis hat es jetzt geschafft, die Konzepte zu harmonisieren. Das ist absolut nutzwertig und bringt viele Synergien - nicht nur für die Planer, sondern auch für die Autohändler, denn das System ist einfacher und kostengünstiger umzusetzen." So gibt es nun jeweils für die Volumenmarken (Opel, Peugeot, Citroen und Fiat) sowie für die Premiummarken (DS, Lancia, Alfa Romeo und Jeep) kompatible Elemente, beispielsweise Fliesen und Außen-Signalisationen. "Trotzdem bleiben die Marken individuell mit ihrem Markenkern bestehen", so Schmalenberger. Zudem gibt es ein eigenes Multibrandkonzept für den Servicebereich. Alle Einrichtungsoptionen sind auf drei Showroomgrößen (125, 205 und 250 Quadratmeter) ausgelegt; der Händler entscheidet, was er umsetzen will. Getrennt und doch gemeinsam In Nordhorn ist das neue Konzept eins zu eins realisiert. Außen wirkt das Gebäude wie aus einem Guss. Inklusive der mechanischen Werkstatt hinter dem Showroom misst das Gebäude 50 mal 50 Meter. Die Fensterfront und das schwarze Fassadenband fassen die drei einzelnen Marken nach vorne hin harmonisch zusammen. Jede Marke hat einen eigenen Eingang mit aufmerksamkeitsstarkem Markenpylon, der deutlich über das Gebäude hinausragt und aufwändig verankert werden muss. Während sich der dunkelblaue Peugeot-Pylon mit seinem beleuchteten Logo in der Nacht dezent zurückhält, strahlt der vollbeleuchtete gelbe Opel-Pylon weit hinaus. Im Werkstattbereich kommt die Service-CI zum Zuge mit ihrer grauen Fassade und den schwarzen Multibrand-Signalisationselementen. Der Innenraum der Halle ist in drei Showrooms aufgeteilt. Opel residiert auf eigenen Wunsch auf rund 245 Quadratmetern an der Vorderseite, Peugeot ebenso groß an der Hinterseite, Mitsubishi hat einen 220 Quadratmeter großen Bereich dazwischen. Mit der Kombination aus Schwester- und Fremdmarken waren alle Hersteller einverstanden. Leichte und flexible Trennwände aus dem Messebau hegen die Markenwelten gekonnt ein, sodass der Kunden zwar zwischen den Markenwelten wandeln kann, immer aber in einem konsistenten, auf die Marke abgestimmten Showroom landet. Während Opel knallig gelb, jugendlich und verspielt daherkommt, präsentiert sich Peugeot klassisch edel mit eleganten Möbeln und spiegelndem Farbenspiel. Beide Konzepte sind rund um eine Kundenlounge gestaltet, es gibt digitale Elemente für die Fahrzeugkonfiguration und offene, aber abgeschirmte Verkäuferarbeitsplätze sowie einen E-Auto-Bereich. An der Rückseite unter der Galerie mit Back-Office und Sozialräumen liegen die Serviceberater-Arbeitsplätze, der Übergang zur Dialogannahme sowie die Wartezone für Servicekunden - alles im neuen Multibrand-Servicekonzept von Stellantis mit eigenen Farben und Möbeln sowie einem eigenen Eingang. "Die CI ist sehr schön, ich bin stolz, dass wir sie jetzt unseren Kunden präsentieren können", sagt Frank Osseforth. "Vor allem die Verkäuferarbeitsplätze funktionieren sehr gut." Grünes Autohaus Harmonisch ist in Nordhorn auch das Verhältnis von Wirtschaft und Umwelt. Der Betrieb ist fast klimaneutral und erreicht den Standard KfW 40ee. Die 134 kWp starke und weiter ausbaufähige Photovoltaikanlage und der 640 kVa große Trafo ermöglichen eine nahezu autarke Versorgung. Die eigene Energie fließt nicht nur in Hausstrom und Wärmepumpe, sondern auch in den Ladepark mit drei öffentlichen Ladesäulen sowie elf Ladepunkten in Autohaus und Werkstatt. Den Rest verkauft Osseforth. Die Geothermie-Anlage mit 17 Tiefbohrungen auf je 100 Meter Tiefe klimatisiert das Gebäude - inklusive der Werkstatt mit ihren 13 Arbeitsplätzen. Im Einsatz ist eine Fußbodenheizung mit Betonkernaktivierung. "Für mich war Nachhaltigkeit ein wichtiger Punkt. Wir wollen nicht nur E-Autos verkaufen, sondern dies auch in einem grünen Autohaus tun. Und wenn man schon neu baut, dann bitte auch nachhaltig", betont Osseforth. "Dass die Selbstversorgung mit Energie so gut funktioniert, freut mich sehr. Ein weiteres Highlight an unserem neuen Standort."

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