Seit Juli 2011 testet Eon in Thüringen Elektroautos im Alltag. Jetzt hat der der Energieversorger eine erfolgreiche Halbzeitbilanz des Flottenversuchs mit acht Mitsubishi i-Miev präsentiert. Binnen eines Jahres legten private und gewerbliche Tester rund 80.000 Kilometer im täglichen Einsatz zurück. Sie fuhren werktags durchschnittlich 37,8 Kilometer, die Ladezeit betrug täglich etwa vier Stunden. Am häufigsten waren die Fahrzeuge zwischen 19 und 23 Uhr an die Ladesäule angeschlossen.
"Die genaue Auswertung der Ladedaten hat ergeben, dass das Netz von Eon Thüringer Energie bereits heute in der Lage ist, die für 2020 in Thüringen prognostizierten rund 28.000 Elektrofahrzeuge sicher zu versorgen", sagte Vorstandschef Reimund Gotzel am Dienstag in Erfurt. Der durchschnittliche Stromverbrauch der Elektromobile lag in den Sommermonaten bei 15,9 Kilowattstunden.
In der kalten Jahreszeit stieg der Energieverbrauch auf 19,7 Kilowattstunden an, bedingt durch zusätzliche Stromverbraucher wie Klimaanlage und Sitzheizung. Trotz dieser Schwankungen ist das Elektromobil mit Stromkosten von circa vier Euro pro 100 Kilometer mehr als nur konkurrenzfähig, betonte Gotzel. Die Bestriebskosten eines vergleichbaren Benziners seien doppelt so hoch.
Testphase zwei: Ladesteuerung zur Ökostromnutzung
Im September startet die zweite Phase des Großversuchs. Nach einer kurzen Inspektionspause werden die Fahrzeuge erneut acht Thüringern für ein Jahr kostenfrei zur Verfügung gestellt. Der Testschwerpunkt liegt in den kommenden zwölf Monaten auf der gesteuerten Aufladung der Elektromobile mit regional erzeugtem Ökostrom – vorrangig aus Windkraft- und Photovoltaikanlagen. Zusätzlich wurde die Nutzung des E-Autos im Thüringer Verkehrsministerium um ein Jahr verlängert. (mid/tl/rp)