Der US-Autobauer Ford hat kostspielige Investitionspläne für eine Produktion des neuen Focus in Mexiko nun komplett zusammengestrichen. Statt in Hermosillo werde das neue Modell ab der zweiten Jahreshälfte 2019 zunächst größtenteils in China, später auch in Europa gebaut, teilte der Autobauer am Dienstag mit. Das spare zusätzlich 500 Millionen Dollar.
Bereits im Januar hatte Ford den Bau einer Fabrik im mexikanischen San Luis Potosi zugunsten von Hermosillo gekappt, um damit eine halbe Milliarde Dollar zu sparen. Der seit Januar amtierende US-Präsident Donald Trump hat insbesondere in Mexiko für den US-Markt produzierende Autobauer scharf kritisiert und mit Strafzöllen gedroht. Unter anderem waren auch BMW und Daimler Ziel seiner Attacken.
Nichts geändert hat sich an dem Plan, dass die Produktion des Focus-Modells in den USA 2018 enden soll. Allerdings will Ford rund 900 Millionen Dollar in eine Fabrik in Louisville im US-Staat Kentucky stecken, in der große SUV-Stadtgeländewagen hergestellt werden. Das sichere 1.000 Jobs in den USA, hieß es.
Vor rund einem Monat hatte Ford nach nur knapp drei Jahren den Chef ausgetauscht, Entwicklungschef Jim Hackett übernahm für Mark Fields das Ruder. Dieser hatte im vergangenen Jahr die Produktionsverlagerung von Kleinwagen nach Mexiko angestoßen. Gegenüber seinem Plan der Produktion in Mexiko summierten sich die Investitionseinsparungen nun auf eine Milliarde Dollar, hieß es. (dpa)